Gross - Groesser - Texanisch

http://www.us-infos.de/texas.html

Houston - Rice University - San Antonio - Austin - Fort Worth - Dallas - Galveston - Houston

 

15.Oktober 2006 Braunschweig – Houston

 

Um 2.45 Uhr klingeln drei Wecker in unterschiedlichen Tönen und Lautstärken. Sie brauchen uns nicht mehr zu wecken, da unsere innere Uhr uns gegen 2.30 Uhr aus dem Schlaf riss. Ein kleines Frühstück und dann geht es ab nach Hannover zum Flughafen. Kein Regen, sehr schön. 6.10 Uhr hebt unsre KL1900 ab  in Richtung Amsterdam. Die etwas zu frühe Landung bewirkt, dass die Flugsteigbusse noch nicht bereit stehen. Der Flugkapitän bittet uns  höflich „be my guests“.

 

Amsterdam Schipol ist unser liebster internationaler Flughafen. Alle Gänge sind äußerst sauber, der Marmorfußboden strahlt und die Hinweise zu den Flugsteigen sind eindeutig Viele nette Geschäfte, einladend dekoriert, säumen den Weg und sorgen für willkommene Abwechslung.

 

Heute ist wieder Flugsteig F unsere Abflugpunkt. Eine B  747M – also eine Kombifrachtmaschine – trägt uns unter der Bezeichnung KL661„City of Beijing“ in die Staaten. Es ist unser 14. Besuch bei Uncle Sam. Wir haben diesmal ein e-ticket gebucht, so dass man sich bei KLM etwa 30 Stunden vor Abflug  einen anderen als den zugeteilten  Sitzplatz aussuchen kann. Wir finden noch die Exitreihe frei, an der zwar direkt die Toiletten liegen und in deren Nähe es immer etwas wuselig zugeht, wo man aber die Beine ausstrecken kann.

 

Im Zubringer nach Amsterdam hatte Ria schon Exit-Reihe gesessen und wurde von der Stewardess im Öffnen der Tür bei Notfällen eingewiesen. Ria steigerte sich in ihre neue Aufgabe so rein, dass sie die Stewardess fragte: „Wo soll ich denn die Tür hin tun?“ An Rauswerfen hatte sie wohl gar nicht gedacht.

 

Wenn Boarding um 8.35 angesagt wird und man lässt Passagiere in der Schlange erst mal eine halbe bis dreiviertel Stunde warten, finde ich dies nicht kundenfreundlich. An der Sicherheitsschleuse wurde es dann auch entsprechend hektisch und ungemütlich.

 

Die Sicherheitsbestimmungen sind noch unklar. Was darf  in welchen Mengen, wie verpackt an Flüssigkeiten oder Gel oder Sprays in die Staaten mitgenommen werden? Die neuen Verordnungen der EU treten erst zum November in Kraft . Hier die Homepage des Luftfahrtbundesamtes (LBA)

http://www.lba.de/cln_001/DE/Home/homepage__node.html__nnn=true

gecheckt, was natürlich viel Zeit kostet. Bevor wir in das Flugzeug dürfen, ist man vom vielen Schlangestehen  in der dicht gedrängten Menschenmasse schon völlig durchgeschwitzt und kaputt. Kein guter Start für einen so langen Flug.

 

Wenig kooperativ finde ich auch, dass nicht alle Fluggesellschaften Creme oder dergleichen in den Toiletten haben. Die Haut trocknet auf den Flügen immer besonders schnell aus. Damit wäre schon ein Sicherheitsaspekt beachtet.

 

Die erweiterten Personaldaten müssen den USA-Sicherheitsbehörden schon vor der Ankunft angegeben werden. Was ich auch nach der Situation des 9-11-Day verstehe. (911-Day ist die Erinnerung an den 9.September 2001 als Terroristen Flugzeuge in das Wordtrade-Center usw. steuerten.) Übrigens die Notrufnummer in den USA besteht fatalerweise aus den Zahlen   9und11 (911).

 

Der Fensterplatz in der Exitreihe ist in der B747 nicht zu empfehlen die Tür ragt zu weit in den Fußbereich hinein. Unser Fensterplatzpassagier wiegt ca 120 kg und ist zudem  fast 2 m groß. Er ist dort verbucht worden und passt t einfach nicht hin. KLM bot einen Upgrade in die Business-Class an für 400 USD. Doch das Problem löst sich durch Platztausch mit einer leicht gewichtigen weiblichen Person, die sich dort wohl fühlt und fast den ganzen Flug verschläft.

 

Der Flug ist ruhig. Mich wundert, wie viele Passagiere auf der 9.30 Stunden langen Reise die Bordtoiletten nicht aufsuchen. Die Flugbegleiter/Innen sind bei KLM wieder mal optimal um „ihre“ Kunden bemüht. Wir hatten uns ein Spezialessen LFML (low fat) gewünscht, das uns auch diesmal wieder gut schmeckte. Die Crew ist durchgängig zuvorkommend, freundlich und zugewandt, der Service ist sehr gut, besonders wenn man ihn mit NWA vergleicht.

 

Nun fliegen wir Houston entgegen, wo unser Sohn Christian ein Stipendium für ein halbes Jahr an der bekannten Rice-University , einer amerikanischen Eliteuniversität http://www.rice.edu/  erhalten hatte. Christian studiert Elektrotechnik und forscht  hier im Bereich Hochfrequenztechnik für seine Diplomarbeit.  Über amerikanische Eliteuniversitäten hier ein Interview: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/225266/ 

 

Der Flieger biegt über den Grossen Seen Richtung Süden ab nach Houston. Die Wettervorhersage kündigt Regen an. Kurz vor der Landung hat Ria Probleme mit ihren Ohren. Der Druckabfall wirkt sich stets bei ihr schmerzhaft aus. Der uns gegenüber sitzende nette Steward will Abhilfe schaffen und kommt nach ein paar Minuten mit zwei Pappbechern, die zur Hälfte mit heißen Tüchern ausgestopft sind. Ria soll die beiden Becher gegen die Ohren pressen, dann wird der Druck sanft abgebaut, das verhindert Ohrenschmerzen. Ria tat wie empfohlen und – es hilft.

 

Die Landung verläuft trotz starker Regenfälle ohne Probleme. Vor dem Abgang zu den Imigration Desks werden wir auf einem Schild willkommen geheißen „The United States of Amerika welcomes you“. Die riesige Warteschlange wird an den Desks erstaunlich zügig abgebaut. Ein freundlicher Officer sagt zu  mir, nachdem ich ihn akustisch nicht verstanden hatte, „linker Finger – rechter Finger“ und meinte er lerne doch von vielen Sprachen etwas und wünscht uns noch einen „Guten Tag!“. Mich wundert es, dass bei jeder Einreise die Augen und der linke und rechte Zeigefinger gescannt werden müssen.

 

Das Gepäck kommt auch und dann geht’s raus. Am Ausgang steht  Christian, wir fallen uns alle um den Hals. Schön sich wiederzusehen. Wir fahren in seine Wohnung und lassen den Tag bei gutem Essen und Erzählen ausklingen.

16.Oktober Houston - Rice University

Apropos Houston, manchmal auch "Space -City" genannt ist uns allen wohl durch den Funkverkehr mit den Astronauten bekannt unter dem Spruch "Houston bitte melden!".

 

Viele amerikanische Städte entstanden erst im 18 oder 19. Jahrhundert. So wurde  auch Houston um 1830 in dem sumpfigen texanischen Küstengebiet am Golf gegründet. Der Name kommt von Sam Houston, der als texanischer Oberbefehlshaber die Mexikaner um 1836 besiegte. Danach wurde er erster Präsident der Republik Texas . Seine Statue ist fast überall zu finden. Galveston war anfangs die führende Stadt bis Houston aufgrund des Baumwollhandels die Führung übernahm. Die Ölfunde um Stadt Beaumont sicherte Houstons wirtschaftliche Stärke. Neben Ölverarbeitung, Computertechnik und Flugzeugtechnik, Weltraumzentrum ist Houston auch aufgrund der Universitäten, die Eliteuniversität Rice-University und des großen Medical Centers  das größte wirtschaftliche und kulturelle Zentrum von Texas. Heute ist Houstons die 4.größte Stadt der USA mit über 2 Millionen Einwohner und es besteht eine Städtepartnerschaft in Deutschland mit der Stadt Leipzig.

 

Soviel in knappen Sätzen zu Houston.

 

In der Nacht schwere Gewitter mit unendlichen Wassermassen, wie ich sie nur selten erlebt habe.

Es regnet und gießt. So fahren wir zunächst an Christians Studienort, der Rice-University .

http://www.explore.rice.edu/explore/Houston1.asp?SnID=220751727

 

Der Campus ist für uns in Deutschland ein unvorstellbar großes Gelände mit riesigem Footballstadion, Sportplatz, Parkplätzen, mit eigenen Strasse, Studentenapartments -,Shuttlebussen und eigener Polizei. Die Gebäude und die Gehwege und Grünflächen sind sauber und wirken alle sehr gepflegt.

Wir gehen in das ECE Labor, wo Christian uns seine Forschung erläutert und wo wir noch ein paar nette Mitarbeiter kennen lernen. Eindrücke während der Studienzeit an der Rice - Universität sind in seiner Fotogalerie:  http://christian.c4.to/  zu sehen.

 

Die Wolkenbrüche über Houston sind so stark, dass in einigen Stadtteilen „Land unter" gemeldet wird. Wir kaufen ein und fahren in die Wohnung zurück. Während es draußen heftig regnet und die Straßen überlaufen, braten wir gemeinsam uns saftige texanische Steaks und erzählen viel, denn wir haben einiges nachzuholen.

17. Oktober 2006 Houston – San Antonio 

 

Wohin in Texas, ein Land, das so groß ist wie Frankreich? Während gestern Abend im TV noch in Fluten versinkende Autos gezeigt wurden, scheint heute früh die Sonne. Es ist sehr warm und die Luftfeuchtigkeit sehr hoch. Wir haben alles gepackt, um nun unseren Kurztrip  durch den Südosten Texas anzutreten.

 

Wir fahren auf dem Interstate 10 West Richtung San Antonio. Etwa nach 25 Meilen erreichen wir an dieser sonst eintönigen Strecke Kate Mills Mall, das anscheinend größte Outletcenter  im südöstlichen Texas. Wir besuchen zuerst den „größten „ Outdoor - Laden des Staates und sind gefesselt von der „tierischen“ Ausstattung des Ausstatters. Da stehen reihenweise sämtliche Rotwildarten, sowie Bären und anderes nordamerikanisches Wildin Orignalgröße zu kaufen. In einem riesigen Aquarium schwimmen wohl die „größten“ jagdbaren Fische lautlos vor sich hin. Alles, was man für eine Outdoor-Sportart braucht oder auch nicht ist hier zu kaufen, ja sogar große Boote und ein zusammenklappbarer Jagdhochsitz für alle Fälle.

 

Christian ersteht preiswert eine Outdoor-Hose. Nach einer Stärkung im Food-corner und einem anschließenden Bummel mit vielen Fotostopps nimmt uns die herrschende Hitze des Südstaates auf. Wir verabschieden uns von Katy Mills Mall und reisen im  klimatisierten Auto  ab auf dem I 10 West, vorbei an Orten mit deutschen Namen, wie Weimar, Schulenburg, New Berlin, usw.

 

An sich wollten wir zuerst die Austin, die Hauptstadt des Bush-Staates besuchen, doch im Reiseführer steht der Hinweis, wer die Musik in verräucherten Kneipen nicht hören will, sollte den Ort gar nicht erst aufsuchen. Wir halten uns daran und fahren gleich weiter bis San Antonio Downtown. Die Strecke bis dort ist langweilig grün, manchmal leicht hügelig: Texas Hill Country mit deutschen Städtenamen lassen aufhorchen, dass wohl viele deutschstämmige Texaner hier Viehzucht bzw. Steakzucht betreiben. Wir erreichen unser Tagesziel. Die ersten Parkhäuser und   Parkplätze haben kapitalistische Gebührensätze pro Stunde, im Schnitt 4 USD. Christian findet noch ein planiertes Ruinengrundstück, das eine Flatrate fürs Parken von USD 3 anbietet.  Von hier aus machen wir den ersten Riverwalk 

 

San Antonio http://www.sanantoniocvb.com/

 

San Antonio , die Stadt mit „TexMex-Flair“  (TexMex steht für texanisch mexikanische Kultur) zählt sicher zu den beliebtesten und schönsten Städten und zur beliebtesten Urlaubsmetropole von Texas, dazu hat vor allen anderen Sehenswürdigkeiten wohl hauptsächlich der Riverwalk oder auch Paseo del Rio genannt, beigetragen.

 

ADAC: „Es ist der Kanal, der den Herzschlag der Stadt bestimmt. Den beidseitigen Riverwalk bekam die Stadt allerdings per Zufall. Nach Hochwasserschäden im frühen 20. Jahrhundert wurde ein Damm samt Kanal quer durch die Innenstadt errichtet. Im Zuge von ABM während der Weltwirtschaftskrise  (1929 -1939) entstand daran ein neuer Bezirk mit Geschäften und Restaurants.“ Der heutige 2 ½ Meilen lange Fußweg vermittelt ein mediterranes Gefühl , das die Großstadt vergessen lässt. Wenig amerikanisch sind die zahlreichen Cafes, Bistros und Restaurants, deren Platz beschattet ist durch riesige Bäume und Efeugewächs. Die Sitzplätze sind zwar zahlreich aber abends wenn alles herrlich beleuchtet ist, sind schwer freie Plätze zu finden. Zumal schiebt sich dann auf beiden Seiten des Wassers eine Menschenmenge dahin. Ein besonderes Erlebnis sollen auch die Bootsfahrten sein, zu der wie uns heute noch nicht entschließen können.

 

So wie die Parkplatzpreise sind im Umkreis von 5 Meilen auch die Motelpreise. Wir fahren etwas weiter raus und erwischen am I 35 ein preiswertes Motel .

 

18.Oktober  San Antonio

 

Nach unserem Frühstück fahren wir wieder auf unseren Parkplatz Florales/Travis und parken für 3 Dollar hier sehr preiswert.  Zunächst gehen wir zur San Fernando Cathedral und erleben noch das Ende eines Gottesdienstes. Ein älterer Herr singt inbrünstig ein Marienlied auf Spanisch mit. Der Altar ist in Blattgold gehalten und sehr ausdrucksvoll. Von hier aus "walken" wir zum Spanish Governor Palace, dem ehemaligen Gouverneurs Palast. Dort wir ein kleiner Eintrittspreis verlangt, der sich lohnt. Durch die stilechten Möbel  erhält man einen guten Eindruck von der damaligen Wohnkultur eines hohen Staatsbeamten. In den Lehm –und Steinmauern ist es erstaunlich kühl. Ein kleiner Garten schließt sich an. Wir wandern weiter und sind nach ein paar Schritten schon in der nächsten Sehenswürdigkeit, dem zur Zeit im Umbau befindlichen Market-Square. Diese Gebäude  und die Markthalle bestehen zum Teil noch aus der Zeit von 1840. Hier sind  viele kleine Shops untergebracht, besonders mexikanischer Handarbeitskunst und Kitsch und Krempel. Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt.. Eine nette Ecke auch mit vielen kleinen Cafes.

 

Auf dem Weg zum The Alamo machen wir am Riverwalk Halt und essen im Black Kaktus zu Mittag. Ein sehr gutes Essen zu annehmbaren Preis. Gestärkt ziehen wir weiter. Die Temperatur liegt bei 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit steigt immens. So wandern  wir weiter zum  THE ALAMO, der Gedenkstätte der 189 heroischen Amerikaner, die bis zum letzten Mann gegen die 5000 Mexikaner 13 Tage lang kämpften und  starben. Sie kämpften nicht für die texanische Unabhängigkeit sondern nur für die Einhaltung der 1824 verkündeten Konstitution von Mexiko, die auch Nichtspanier gleiche Rechte zusprach. (Siehe Iwanowski´s  „USA-Südwesten, San Antonio“)

 

Wir schlendern durch das Rivercenter – einer kleinen – Mall, in deren IMAX-Theatre täglich die Geschichte der Alamo Schlacht gezeigt wird Titel: ALAMO- The Price Of Freedom . Heute buchen wir noch eine Bootsfahrt auf dem River. Der Preis liegt zwischen 4,50 und 6.50 pro Person. Die Fahrt lohnt sich am Nachmittag, bevor der Abendrummel anfängt. Der Schiffführer erklärt viele Gebäude und Besonderheiten am Fluss, untermalt mit vielen witzigen Bemerkungen. Fotoapparat  oder Filmkamera nicht vergessen! Bei dem guten Licht, sieht man auch gleich alles, worüber er spricht. Nach der Rundfahrt spazieren wir zum Auto zurück, zufrieden was wir heute alles erleben und sehen durften. Bevor wir ins Motel zurückfahren besuchen wir noch durch La Villetta einer kleinen feinen Galerieecke mit sündhaft teueren Restaurants.

 

 

19.Oktober San Antonio – Austin – Waco

 

Es gibt keine gescheiten Reiseführer zu Texas.  http://www.traveltex.com/CitiesAndRegions.aspx . Bekannt sind die einzigartigen Steaks und BBQ. Der Staat ist zu landwirtschaftlich als Weideland ausgerichtet. An Naturschönheiten gibt es noch Big Bend NP im Westen  http://www.usa-reise.de/planung/hdb-bigbend.html , der riesig und zum größten Teil sehr eintönig. ist und Padre Island im Südosten , http://www.nps.gov/pais/  jeweils an der mexikanischen Grenze.

 

Zuerst planten wir über Laredo zum South Padre Island zufahren. Doch die Wetterlage ist etwas unbestimmt für dieses Gebiet und Regen hatten wir in Houston schon zur Genüge. Also ab nach Norden. Vorbei an Wegweisern wie New Braunfels

 

Zunächst steuern wir Texas Hauptstadt Austin an. http://www.austinwebpage.com/  Das mächtige Capitol übertrifft um 7 Meter sogar das  Capitol in Washington.

 

Wir machen einen Rundgang durch die City und sind von den neuen und alten  Bauten und dem Flair dieser Stadt überrascht.  Beides ist gut aufeinander abgestimmt. Faszinierend auch Governor´s Manson und das alte Diskrill Hotel sowie die vielen Pubs. Austin ist bekannt für seine abendliche Musikszene. Das lag wohl daran ,dass  die schwarzen Blues – und Jazzgrößen in den 40er und 50 er Jahren im liberalen Austin sich wohl fühlten. Ein Spaziergang lohnt sich. Übrigens nördlich vom Capitol kann man für 3 Stunden kostenlos parken, was ich zu spät feststellte.

 

Wir fahren  durch das Texas Hill Country . Zunächst HWY 290 dann ab Jonson City auf HWY 291 – einem scenic drive – durch grünes Farmland immer wieder leicht ansteigend . Fredericksburg und Luckenbach (deutsche Siedlungen), auch german belt genannt, lassen grüssen. In diesem german belt werden Farm-bzw. Ranchurlaube angeboten nach der Devise al inclusive werden  Reiten -Lagerfeuer und  Pizzatellergroße Steaks angeboten. Am HWY sind des öfteren Picnic- Areas eingerichtet. Hier halten wir an und stärken uns. Am Abend erreichen wir Waco, wo wir übernachten.

 

20.Oktober Fort Worth – Dallas – Houston

 

Punkt 11 Uhr check-out-time – fahren wir in die Doppelstädte: Auf dem Weg dorthin ein paar Ölbohrtürme, von denen es fast 300 000 in Texas geben soll.

 Fort Worth - Dallas

Aus Iwanowsky´s Südwesten:“ Irgendwo zwischen Dallas und Fort Worth trennt eine imaginäre Grenze, den Osten der USA vom Westen. Während Dallas schnelllebig, rastlos, modebewusst und versnobt wirkt, bleibt Fort Worth mit beiden Beinen auf dem Boden. … Gerne geht man hier abends tanzen oder in die Kneipe. Im 19.Jahrhundert war Fort Worth ein wichtiger Stopp für die Rindersteaks entlang dem legendären Chisholm TRail, der sich zwischen der texanischen Küste und Abilene in Kansas erstreckte. Die Cowboys ließen ihr Geld in den zahlreichen Saloons, und noch heute lautet einer von zwei Spitznamen für Fort Worth „Cowtown,USA“. Der andere ist „Panther city“  Gegen 1870 schrieb eine Zeitung aus dem nahen Dallas, Fort Worth wäre so verträumt, dass hier nachts auf den Strassen Panther schlafen könnten. Verkehrsmäßig ist es schwer die beiden Städte auseinander zuhalten; sie sind wie Städte im Ruhrgebiet miteinander verwachsen.

 

Wir fahren auf dem I 35 West zunächst in das Museumsdistrikt. Dort besuchen  wir das Kimbell Art Museum http://www.kimbellart.org/ mit der Sonderausstellung über die Zeit Hatshepsut in Ägypten. Hatshepsut war die erste Frau, die Ägypten nach der Tode ihres Vaters Thotmosis I als Pharao regierte. Eine sehr interessante und eindrucksvoll  gestaltete Ausstellung . Mich beeindrucken die Handwerkerkunst , die Arbeitsgeräte oder die Gestaltung des filigranen Schmucks und das Einmeißeln der ägyptischen Schriftzeichen in den Marmor.

 

Die allgemeine Ausstellung zeigt ein einen kleinen Querschnitt europäischer Meister: Rembrandt – Cezanne – Manet – Picasso – Munch  usw. Klein aber fein für die ehemalige Farmerstadt. Von dort gehen wir in den für Moderne Kunst fast üblichen neuen Kolossalbau des Modern Art Museum. http://www.mamfw.org/ Hier hängen manchmal verloren ein paar neue Kunstobjekte von Richter – Lichtendfeld – Warhol – und eine Sonderaustellung  eines japanischen Künstlers. Faszinierend eine  in sich verengende Holzleiter in übergroßer Länge. Dies Objekt ruft leichte Bewunderung ins uns auf. Christian schafft es diese Leiter zu fotografieren. Ich habe manchmal den Eindruck, dass für die Moderne Kunst eine üppige Platzverschwendung üblich ist, während bei der klassischen Kunst, die ausdrucksvollen Bilder viel zu eng nebeneinander hängen.

 

Die Architektur des „MOMA“ in Fort Worth ist eindruckvoll in die Landschaft gesetzt. Leider ist der Skulpturgarten heute nicht zugänglich. Wir verlassen das Gebäude und werfen noch einmal einen Blick zurück auf die riesige Bronzestatue von Miro .Warum hat man die beiden Museen nicht miteinander verbunden.?Die Frage stellt sich dem Besucher.

 

Von hier aus fahren wir laut Empfehlung  des Reiseführers hinaus zu den Stockyards (engl. Stapelplätze) http://www.fortworthstockyards.org/   , eine Ansammlung alter Geschäfte aus der Zeit des Viehhandels, der an diesem Ort ursprünglich stattfand. Bis ins 19.Jahrhundrt hinein wurden hier jährlich Hunderttausende von Rindern verkauft. Zahlreiche alte Geschäfte, z.B. Schuhmacher, der die texanischen Stiefel nach persönlichen Massen genau anfertigt. Heute existieren hier noch ca. 40 Viehauktionatoren, die wöchentlich noch Auktionen betreiben. Natürlich gibt es in der Cowtown auch eine Cowboy Hall of Fame und das Cowtown Museum. Um hier durch zu wandern muss man schon ein besonderes Faible für das ehemalige Cowboyleben haben.

 

Wir fädeln uns ein auf die so genannten „Spaghetti--Highways,  die wie Längen- und Breitengrade die Ost-West oder Nord-Süd-Verbindungen zwischen den Städten Fort Worth und Dallas überziehen. Wie Aveolen verzweigen sich plötzlich die riesigen Verkehrsadern, die dann über zahlreiche Viadukte wieder vereinigen. 

 

Also ab nach Dallas http://www.dallascityhall.com/services/Services_Visitors.html. Vielleicht nur bekannt geworden durch  die TV-Serie: Dallas, die Mavericks oder durch das Attentat auf Präsident Kennedy. Von Ferne ist bereits die Skyline zu sehen, mit Glaspalästen, die sich in den Himmel von „BIG D“, der Big Business-Town  bohren. Durch die Stahl-Glasmaterialien werden sie eins mit dem umgebenden Himmel über der Stadt.

 

Wir parken in der Nähe der ELM-Street. und gehen in das West End Historic District zum Kennedy - Memorial vorbei am 61th Floor Museeum dem Haus, aus dem Kennedy am 22. November 1963 erschossen wurde. Für mich schon ein schauriger Ort, waren wir doch alle  schockiert über den Mord eines beliebten  Präsidenten. Nicht weit davon entfernt ist der Kennedy Memorial Plaza, die heutige Gedenkstätte .

 

„Am 22. November 1963 wurde Präsident John F. Kennedy gegen 12.30 Uhr an der Dealey Plaza, einem Platz in Dallas, Texas ermordet. Wenige Stunden nach dem Attentat wurde ein mutmaßlich Verdächtiger namens Lee Harvey Oswald der Öffentlichkeit präsentiert und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von Nachtclubbesitzer Jack Ruby erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.“

 

Ria und Christian fotografieren. Noch ein Bummel durch diesen netten  Distrikt und da die Museen geschlossen sind, beschließen wir heute nach Houston zurückzufahren.

 

21.Oktober MALL - Tag

 

Ab heute wollen wir von Christians Wohnung in Houston alle weiteren Exkursionen starten. Heute ist Einkaufen angesagt. In Bereich Houston gibt es mehrere Malls. Malls sind riesiege Einkaufszentren nach dem Shop - in - Shopprinzip.

 

Zuerst steuern wir eine kleinere Mall an, Northwest-Mall. Danach fahren wir in die Memorial-City-Mall.Eine riesige Einkaufslandschaft, mit namhaften Warenhäusern wie Macy´s, Dillard, Sears und JCpenny. Dann kommen die vielen kleinen Spezialgeschäfte, z.B. für Vitamine, Kinderspielsachen, Damenwäsche, Sonnenbrillen, Tierfutter, Süßigkeiten, Nagelpflege und Kosmetik, Computerspiele, Schuhe, Buchhandlungen uva. Die Malls besitzen eine Abteilung Foodcourt. Hier werden relativ preiswerte Essen für alle Geschmäcker  angeboten. Japanische, italienische, Cajun - Küche und natürlich die vielen Burgerarten. Aber Döner habe ich noch nicht gesehen.

 

Wir essen zuerst und sind dann gestärkt fürs Einkaufen. Textilien und Schuhe sind preiswert. Wir finden, was wir gesucht haben und fahren abends zufrieden zurück. Hier sitzen wir bis nach Mitternacht noch bei einem Glas Wein und Tacos und Käse zusammen um zu warten bis mein 66 Lebensjahr vollendet ist. So bin ich wieder einmal an meinem Geburtstag nicht zu Hause.

 

 

22.Oktober  Houston Museumsdistrikt

 

Heute am Geburtstag ist Museumstag. Die Amerikaner lieben Museen und geben für die Bauten auch viel Geld aus. Meistens sind es Stiftungen, die sich hier verewigen. In der Nähe der Rice-University und des Herrmann-Parks findet man das Museums-Distrikt. Hier liegen Museum of Fine Arts, Contemporary Arts Museum of Natural Science, Holocaust Museum und das Museum Of Health & Medical Sience. Wir wählen das Museum of fine Arts Houston www.mfah.org/ .  Die Abteilung alte Meister – Sonderausstellung „Hunde in der Kunst“  genauer: The Dog in ART from the Renaissance to Today“ und „ Landschaften des Westens“ und Kunstwerke des 18. und 19.Jahrhunderts aus Europa. Auch hier wieder kann man die Kunstwerke so nah betrachten wie man will. Alles darf fotografiert werden, nur die Sonderausstellungen nicht.

 

Anschließend machen wir noch ein Spaziergang durch die „feine Gegend“. Wir sehen t wunderschöne Häuser im feinen englischen Stil, schelndern dann weiter zur Rice und  von da aus wieder zurück.

 

23.Oktober  Galveston

 http://www.galveston.com/

 

Heute wollen wir uns Galveston, die Vorstadt von Houston am Golf von Mexiko anschauen. Galveston ist das Ausflugs und Erholungsgebiet und in den heißen  Sommertagen der Badestrand von Houston, das 50 Meilen von hier nur entfernt ist. Nicht nur kilometerlange Strände hat diese Stadt zu bieten, sondern auch  eine Ansammlung sehr schöner viktorianischer Häuser in East End, die sehr stark an die Häuser von New Orleans erinnern. Wir fahren Downtown, gehen zum Pier 24 und schlendern an gepflegten alten Bauten vorbei; Essen zu Mittag und trinken einen Capuccino in  einem ortstypischen Bistro.

 

Im letzten Jahr bei dem schweren Hurrikan Katrina hatte auch Galveston seine Probleme, blieb aber verschont. Viele Häuser haben als Untergeschoss nur Garagen und die Wohnbereiche darüber.

Wir fahren an den East – Strand . Christian hatte hier Sommer zahlreiche Kunstwerke aus Sand fotografiert. Heute ist Montag und trotz des warmen Wetters, (22 Grad), was für Houston relativ kalt ist, auch nichts los.

Zum Abschluss besuchen wir noch Barnes & Nobles und Borders, das sind zwei große Buchhandlungsketten in den USA mit riesigen Gebäuden. Da nebenan noch eine Mall ist, gehen wir auch dorthin trinken einen Kaffee bei Starbucks und fahren nach Houston zurück.

 

24.Oktober Houston Downtown

 

Heute bringen wir Christian zur Rice-Universität und fahren Downtown Houston. Wir parken an der Main-Street.

 

Die hier fahrende Streetcar hat eine Besonderheit. Die Schienen werden hier durch ein  künstliches Wasserbecken geführt. Aus dem Wasserbecken schießen mehr oder weniger stark Fontänen. Wenn jetzt eine Straßenbahn kommt, spritzen die Fontänen in Bögen um dieses Fahrzeug. Man muss als Fußgänger aufpassen, dass man nicht nass wird. So wird in den heißen Tagen die Bahn gleich gekühlt und gewaschen.

 

 Wir schlendern am Sam Houston Park vorbei zur City Hall betreten das  dort untergebrachte Visitor Center. Die Dame am Desk ist wenig kundenfreundlich und möchte  uns eine Rundfahrt verkaufen. Als sie merkt, dass wir daran nicht interessiert sind, ist sie verstimmt und kaum noch zu anderen antworten bereit. Wir wollen Downtown zu Fuß erleben und machen das dann auch. Vor der City Hall werden die Bäume mit unzähligen kleinen Lichtern geschmückt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Wortham Theater Center.

 

Faszinierend sind die Wolkenkratzer mit ihren unterschiedlichen Formen und Höhen und Baustoffen. In riesigen Glasfronten spiegeln sich andere Hochhäuser. Das reizt natürlich Ria und sie schießt sehenswerte Fotos.

Zwischen den riesigen Glaspalästen  geht unser Weg nun in die „Katakomben“ vom Houston, das unterirdische Houston. In dem riesigen Banken- und Büroviertel kann man durch Treppen hinabsteigen in ein ca. 5 Meilen großes unterirdisches Tunnelsystem. Hier gibt es zahlreiche Geschäfte , Snackbars, Boutiquen, Büros, also mit eigenem Innenleben. Dafür sind die Einwohner  im Sommer bei fast unerträglicher Hitze sehr dankbar. Allerdings sind die Läden sehr wenig abwechslungsreich. Es ist nicht gemütlich. Schade eigentlich.

Im Warenhaus Macy´s wird es schon weihnachtlich.

 

Nach dreistündigem Bummel fahren wir wieder in Christians Wohnung zurück.

 

25.Oktober Menil Museum

 http://www.menil.org/home.html

 

Heute suchen und besuchen wir das das Museum The Menil Collection in der Sul Ross Street.

Das Museum ist etwas schwer zu finden und soll der Geheimtipp für Houstons Museumsbesucher sein. Kunstwerke verschiedener Epochen sind hier ordentlich untergebracht. Ein Teil der über 10000 Kunstwerke  von der Antike bis zum  Expressionismus: Picasso, Max Ernst, Leger, und Warhol sind hier zu sehen.

Zur  Zeit wird eine sehr umfangreiche Sammlung über 100 Werke) von Paul Klee gezeigt:“ Klee and America“. Fotografieren ist hier nicht erlaubt.

Wir sind nicht begeistert.

In der Nähe des Museums liegt der achteckige Bau der „The Rothko Chapel“  http://www.rothkochapel.org/ ein liturgischer Versammlungsraum für jede Religion und Überzeugung. Die dunklen Wandteppiche in dem dunklen Andachtsraum lverhindern ein längeres Verweilen in diesem Raum. Draußen steht vor der Kapelle im Wasser ein dunkler Obelisk, der das Leben und Wirken  sowie die Ermordung Martin Luther Kings symbolisiert.

 

26.Oktober Houston

Es ist sommerlich warm und die Luftfeuchtigkeit nähert sich der 90 % Marke. Wir machen heute die restlichen Einkäufe. Billigketten wie Dollar Family oder One Dollar- oder Mr 99 Cent sind natürlich immer für Schnäppchen gut. Dann gibt es noch Big Loft und Ross, die wohl Konkurse oder Auslaufware verhökern. Wir versuchen bei NWA unsere KLM internetcheckin durchzuführen, doch  eine Änderung des Sitzplatz ist bei NWA nicht möglich, diese Möglichkeit kann man aber kaufen!

 

27.Oktober Houston - Amsterdam

 

Heute ist Abreisetag. Da Christian Mitte Oktober heimkehrt, nehmen wir schon 2 Gepäckstücke und seine Gitarre mit. Da man in den USA ein Auto maximal ca 50 Tage am Stück mieten kann, müssen wir heute Christians Leihwagen zuerst zu Alamo Car Return  zurückfahren. Danach holt Christian den Anschlusswagen für die Restzeit. Wir laden unser „Auswanderungsgepäck“ um und fahren zum Check-In bei KLM, durchgeführt durch NWA. Keine Probleme beim Einchecken. Wir verabschieden uns und gehen durch die strengere Sicherheitskontrolle (Flüssigkeiten und Gel sind verboten. Die Kontrollen laufen zügig. Der Abflug ist pünktlich. Die Gitarre passt ins Ablagefach. Netter  Nachbar von Usedom. Er arbeitete in Pasadena  auf einer Ölraffinerie.

Der Pilot kündigt die Landung eine Stunde früher als Plan an. Das habe ich noch nie erlebt.

 

28.Oktober Hannover - Braunschweig

 

Die voll ausgebuchte B747 der KLM saust mit über 1100 Km/h Richtung Amsterdam, so dass wir eine Stunde zu früh landen, vorher noch eine Ehrendrunde fliegen und nach dem Landen noch eine Ehrendrunde übers Flugfeld fahren, bevor wir dann an Gate F8 andocken. Unsere LFML – Mahlzeiten waren wieder recht gut.

Nach der Landung in Hannover sucht Ria aufgrund irritierender Hinweise im Parkhaus unser Auto. Ein zu Hilfe gerufener, sehr netter Herr vom Serviceteam des Parkhauses fährt sie zum Auto, das auf der anderen Hälfte des Hauses steht. Ein Glück, dass Ria immer gleich die Nummer des Standortes auf dem Ticket vermerkt. Auf der Fahrt nach Braunschweig freuen wir uns schon auf Omas Kartoffelsuppe.