28.06.2002
Kurz vor 4.00 h unsere Aufstehzeit für Fernreisen. Es ist mal wieder soweit. Diesmal in den Sommerferien in die USA weil wir einige Nationalparks besuchen wollen, die in den Frühjahrsferien und Herbstferien wegen Schneegefahr schlecht besucht werden können. Diesmal fliegen wir unsere Vielfliegerpunkte von KLM ab.
Parken und Einchecken in Hannover ohne Probleme. Die Sitzplatzreservierungen bei KLM stimmen. In Amsterdam regnet es. Wir gehen in die Lounge und warten mit dem Einchecken. Plötzlich ein Aufruf von KLM an mich und meine Frau zum Desk zu kommen. Wir beide sind eingeladen, First Class zu fliegen aufgrund unseres Flying Dutchman Status. Ich sitze Reihe 1 j. Da lässt sich’s aushalten. Schöne Liegestühle, Damasttischdecken, Süßigkeiten von Leonidas, frisches Obst, Erdbeeren, Weintrauben, Ananas. Die Stewardessen sind sehr bemüht uns zufrieden zu stellen. Soviel Freiheit um mich herum hatte ich noch nie im Flieger. Das hat was!
Christian sitzt Economic Class. Ria tauscht ab und zu mit ihm, was die netten Stewardessen gestatten.
14.30 h Ankunft in San Francisco. Abwicklung am Imigration Desk geht schnell. Mit dem Bus zu Alamo. Ein Deutscher prahlt: meine Wohnung abgemeldet, mein KabelTV, meine Bankgeschäfte erledigt. Nur ALAMO hat lange Wartezeiten. Ein Dodge 4.0 ist es diesmal. Ein großer Kofferraum und breit. Ria fährt uns dank Christians guter „Führung“ sicher ins Ramada Inn, Downtown., 7th street 240.
Gemütlicher Abend und rechtzeitig zu Bett.
29.06.2002
Wir sind früh wach, so dass wir bereits um 7.00 Uhr zum Frühstück gehen. Anschließend, besuchen wir den beim letzten Besuch in San Francisco verpassten Golden Gate Park.
(Zitat ADAC:) Was den New Yorkern ihr Central Park ist den San Franciscans ihr riesengroßer, wunderschöner Golden Gate Park, der an Abwechslungen kaum zu überbieten ist. Seen, ein Teich zum Fliegenfischen, Stadien, kurzgeschnittene Bahnen fürs Rasenbowling, Golfplatz, Springbrunnen, botanischer Garten usw.
Gleich am Parkeingang eine Gruppe Chinesen, die eifrig Qigong üben.
Inhaltliche Erläuterung: Der Begriff „QiGong“ wird erst seit der Mitte dieses Jahrhunderts als Überbegriff für eine schier unüberschaubare Fülle von traditionellen chinesischen Übungen zur Harmonisierung, Stärkung und Verfeinerung unserer essentiellen Vitalenergie (Qi) gebraucht. All diese Übungspraktiken streben mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Gesundung, spirituelle Entwicklung und Steigerung der allgemeinen Leistungsfähigkeit an. So gibt es Übungen mit mehr medizinischer Ausrichtung (medizinisches QiGong), mit mehr spiritueller Ausrichtung und Übungen zur Entfaltung der kämpferischen Fähigkeiten. Entscheidende Voraussetzung für einen Übungserfolg ist das „Eintreten in die Ruhe“ (Rujing).
Es ist uns heute unverständlich, dass wir den Park beim ersten Besuch in SFO nicht fanden. Wunderbar angelegt .Die Flora nach Erdteilen gegliedert, zum Beispiel Cape Prince oder West-Australia usw. Im Park treffen wir auf eine junge Deutsche, die hier schon seit 11 Jahren lebt und diesen Park ganz besonders mag. Bei dem langen Spaziergang kommen wir vorbei an:
M. H. De Young Memorial Museum
Im sandbraunen Gebäude mit dem kräftigen Turm machen die großen Ausstellungen Station, wenn sie an die Westküste kommen; zudem gibt es einen großen Überblick über die amerikanische Malerei von den Anfängen bis zum 19. Jh. Im Westflügel ist asiatische Kunst zu sehen: die bedeutendste Sammlung außerhalb ihres Heimatkontinents.
Califomia Academy of Sciences
Gegenüber vom M. H. De Young Museum hatdie Natur mit ihren Wissenschaften das Sagen. Hier findet man das Steinhart Aquarium mit seinem Rundum-Bassin, das Morrison Planetarium, ein -Laserium. mit strahlenden Lasershows und (wie könnte es in San Francisco anders sein) einen Raum im Natural History Museum. wo der Boden kräftig schwankt.
Japanese Tea Garden
Vielleicht die hübscheste Oase inmitten der großen grünen Lunge ist der über hundert Jahre alte Japanische Teegarten, mit allem, was dazugehört: Kleine Tempel laden zur Andacht ein, Buddhastatuen zum kontemplativen Verweilen, steile Holzbrücken führen über kleine Rinnsale und natürlich wartet zu guter Letzt eine Teestube. Dafür und für das Privileg, japanische Karpfen zu beobachten und sich den Geheimnissen fernöstlicher Denkweise in einer passenden Umgebung hinzugeben, sind zwar ein paar Dollar Eintritt zu zahlen — aber sie lohnen sich
Palace of the Legion of Honor
Vor 40 Jahren gab der erhabene Palast der Ehrenlegion im weit nordwestlich gelegenen Lincoln Park bereits eine der stimmungsvollen Kulissen für Alfred Hitchcocks San Francisco-Verbeugung
Wir begegnen Eichhörnchen und sogar Kolibris. Anschließend besuchen wir Presidio.
Presidio http://www.nps.gov/prsf/
Im geschichtsträchtigen Jahr 1776 wurde südöstlich der Golden Gate das Presidio als Militärstützpunkt von den Spaniern gegründet, und bis vor kurzem exerzierte hier noch die 6. 115 Army. Wie die Unterkünfte in Zukunft genutzt werden, ist noch unklar. Uniformen und andere Militärandenken sind auf dem hübschen, hügelig-grünen Gelände seltener geworden, einem ruhigen Spaziergang gibt es sie noch im Presidio Army Museum (Funston Avenue Ecke Lincoln Boulevard) zu sehen.
Hier besuchen wir ein Visitor Center, das voll ist mit historischen Ausstellungsstücken bestückt ist.
Christian und ich gehen runter an den Marina Beach und fotografieren die Golden Gate Bridge und Alcatraz. Hier pfeift uns ein starker Wind entgegen. Anschließend zu Safeway, das nicht weit entfernt liegt. Hier machen wir uns den Tipp zu gute und lassen uns eine Kundenkarte ausstellen. Das hat den Vorteil, dass wir in den Genuss der Sonderpreise kommen. Nach einem Snack im Freien geht es über San Franciscos steile Strassen zum Hotel zurück. Wir machen , Siesta um abends noch einmal bei Dunkelheit an die Bucht zu fahren. Herrliche Aufnahmen mit der Filmkamera. Leider hatte Christian seine Fotokameras vergessen.
30.6.2002
Wir gratulieren zuerst Oma zum Geburtstag. Nach dem guten Frühstück ab zum San Francisco Museum of Modern Art (Moma)http://www.sfmoma.org/ Wir sind zu früh am Museum, geöffnet wird ab 10 Uhr. So gehen wir in die uns schon längst bekannte Market Street. Hier sammeln sich die Zuschauer und die Teilnehmen an der Gay Parade am letzten Sonntag im Juni. Spaßige Typen ziehen an uns vorüber.
Wir gehen zurück zum Museum. War das Museum früher beim Civic Center untergebracht hat dieses moderne Gebäude eine größere Ausstellungsfläche und bietet „... mit rund 14 000 Exponaten die gesamte Palette von modern bis zeitgenössischer Kunst.“ Für 23 USD werden wir reingelassen. Die Ausstellung von zeitgenössischer Kunst gefällt uns nicht. AM Schluss Versöhnung durch Picasso, Max Ernst, Kirchner, Braque , Miro, Dali und Beckmann. Eine Sonderausstellung, die als überaus sehenswert in Europa angepriesen wurde enttäuscht uns maßlos. Yoko Ono´s NO WAR. Fliege auf nackter Frau usw. Ich fühle mich verar...!
Zurück an Marina Beach machen wir einen scenic drive um San Francisco herum. Wir fahren die Market Street südlich in Richtung Buena Vista. Hier steigen die Strassen auf 20%. Beim Hochfahren denkt man, man fährt in den Himmel. Beim Runter hofft man, dass die Bremsen nicht versagen und wir trotz herrlichem Blick in Richtung Bucht nicht unkontrolliert dorthin sausen. Wir drehen und fahren an den Twin Peaks vorüber in Richtung Skyline – BVD .auf den Great HWY Am Pacific entlang, erreichen den Golden Gate Park mit der South Windmill und gelangen zur Marina Beach, zu Safeway und dann ab ins Ramada Inn. Ausruhen, denn morgen geht’s erst richtig los.
Wenn ich diesmal nichts über die anderen Sehenswürdigkeiten berichte, so empfehle ich dem Leser den Bericht über den ersten Aufenthalt zu lesen.
1.7.2002
Nach dem Frühstück verlassen wir San Francisco und fahren über die Bay Bridge Richtung Oakland. Die Gegend wird nicht schöner und so beschließen wir soweit wie es geht in Richtung Sequoia zu fahren. Zum Teil eine öde Strecke. Über den HWY 99 Süd geht es vorüber an riesigen Pfirsichplantagen. Modesto, Merced, Fresno, Richtung Bakersfield. Vielleicht noch eine Anmerkung zu Fresno. Die ca. 200 000 Einwohner haben fast alle mit Obst und Gemüse zu tun. Riesige Gebiete um Fresno herum – mehr als 4000 qkm werden künstlich bewässert. Hier wachsen Grapefruits, Feigen, Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen. Touristisch bietet diese Fahrt nicht viel. Wir gelangen nach Visalia. Hier kaufen wir ein. Wichtig ist Wasser, Wasser und nochmals Wasser. Unser vorgebuchtes Holiday Inn in Three Rivers erbaut uns nicht. 37 Grad und keine funktionierende Klimaanlage. Diese müht sich zwar ab, bringt jedoch wenig bis keine Kühlung. Aber wo will man hin in dieser wenig bewohnten Gegend, die wenigen Unterkünfte sind durch Reisegesellschaften sehr ausgebucht und Reklamationen helfen nicht.
2.7.2002
Wir befinden uns ca. 6 km vor dem Sequoia and Kings Canyon. Das Frühstück ist gut und die Sonne brennt schon wieder.
Sequoia/Kings Canyon (ADAC): http://www.nps.gov/seki/
Als die beiden Nationalparks zu einer Verwaltungseinheit wurden, entstand im Herzen der Sierra Nevada ein Megapark, in dessen Gebiet auch der höchste Berg der USA außerhalb Alaskas liegt, der schneebedeckte Mount Whitney (,1417 In>. Auf der Westseite des Gebirges blieben gigantische Mammutbäume bzw. Riesensequeten erhalten — mehr als 2500 Jahre alt. General Grant ist nur 81,5 m hoch und misst 12 Meter Durchmesser an der dicksten Stelle. Der imposanteste wurde nach General Sherman benannt und gilt mit 84 In Höhe und einem Durchmesser von 10 m als der größte Baum der Welt und sicherlich auch der meistfotografierte. Er wuchs schon, als um 3500 v. Chr. Tutmosis in Ägypten das erste Felsengrab im Tal der Könige erbauen ließ. Die Straße vom Grant Grove Visitor Genter, auf der im Sommer Shuttlebusse verkehren, folgt dem Generals Highway, von dem Wanderwege abzweigen. Lodges und Campgrounds stehen für Übernachtungen zur Verfügung. Eine Stichstraße führt vom Besucherzentrum des Sequoia zum Kings Canyon. der sich klimatisch und landschaftlich unterscheidet. Mit seinen tiefen Canyons, Flüssen und Seen ist er ein ideales Wandergebiet. Im Park gibt es Campingplätze und Lodges. Die Straße Nr. 108 von Giant Forest nach Three Rivers ist für große Motorhomes schwierig. Die Zufahrt zum Kings Canyon wird im Winter gesperrt.
Am Eingang erstehen wir unseren „Golden Eagle“, gilt für für die ganze Familie. Wir haben somit für 50 Dollar für ein ganzes Jahr überall in den NP usw. freien Eintritt. Das lohnt sich. Im kleinen Visitorcenter werden Erklärungen zum NP gegeben . Hier von diesem Waldparkplatz starten mehrere trails. Auf unserem trail treffen wir auf winzige Streifenhörnchen und eine Hirschkuh. Durch einen umgefallenen Baumstamm ist ein Durchgang geschlagen. Die bestehenden Altbäume werden sorgfältig „gewartet“. Die Stille, das Grün und die Riesigkeit der Bäume beeindrucken uns sehr. Die Bäume sind einfach riesig. Der am Visitorcenter stehende SENTINEL wiegt soviel wie 2 voll beladene Jumbo Jets. Dies ist eindeutig auf einer riesigen Tafel vorgerechnet. Wir verlassen diesen „heiligen“ Wald und fahren über Fresno zurück bis Oakhurst und übernachten im Days Inn für 89 Dollar.
3.7. 2002
YOSEMITE. so sagen die Kalifornier, sei kein National Park, sondern ein -National Parking Lot«, ein «National-Park-Platz.. Besser lässt sich nicht charakterisieren, was sich im Sommer hier abspielt:
Tausende von Menschen schieben sich. Auto an Auto, durch das berühmte Yosemite Valley mit seinen nackten glatten, über 1000 m hohen Felswänden. Shuttlebusse und Trambahnen spucken Ladungen von Touristen aus, die zu den Yosemite Falls eilen, die in zwei Stufen 740 m tief stürzen und damit den Superlativ -höchster Wasserfall Nordamerikas« für sich beanspruchen. Von den jährlich über 3,5 Millionen Besuchern, die nach Yosemite kommen, bleiben bis zu 90 Prozent im Tal, das von der Fläche her nur ein Prozent des Parks einnimmt. Freilich, dieses 11 km lange Tal ist wunderschön; Der Merced River schuf es, die Gletscher der letzten Vereisung vertieften und polierten es. Bergkuppen und Zinnen bilden die dramatische Kulisse, wie der El Capitano, eine glatte 1000 m hohe Felswand, die auf Kletterer unwiderstehlich wirkt. Dass sich der Yosemite Park so großer Beliebtheit erfreut, liegt nicht nur an seinen landschaftlichen Schönheiten, die sich vom Autositz aus konsumieren lassen, es liegt auch an seiner Lage: nur etwa 300 km sind es bis San Francisco, nur etwas mehr als 500 km bis zur Metropole Los Angeles. Touristische Einrichtungen, wie man sie in keinem zweiten Nationalpark findet Pizzabude, Bar, Schönheitssalon und Luxushotel —tragen dazu bei, aus Yosemite das Disneyland des Naturgenusses zu machen. Die Verantwortlichen haben inzwischen die Konsequenzen gezogen. In der Hochsaison und an Wochenenden kann er wegen Überfüllung geschlossen werden.
Ein Stück Natur (ADAC)
Die gewaltigen Höhenunterschiede im Yosemite National Park — sie betragen fast dreieinhalbtausend Meter führen dazu, dass die verschiedensten Pflanzen und Tiere Lebensräume finden. Man sorgt dafür, dass die Tiere möglichst wenig gestört werden. Abseits der Touristenstraßen leben sie völlig natürlich.
In den niedrigen Regionen können Sie Rotwild, Prärie-Hunde, Kaninchen, Dachse, Luchse und sogar Schwarzbären sehen. Auf den hohen Felskuppen hausen Murmeltiere. Viele von ihnen haben sich so an die Menschen gewöhnt, dass sie selbst bei Annäherung einer ganzen Touristengruppe nicht in ihren Gängen verschwinden.
Charmant ist das quick-lebendige Rothörnchen (eine Eichhörnchenart) mit seinem dunkelrotbraunen Rücken und dem schwarzen, silbrig glänzenden Schwanz. Ebenso hübsch sind die Streifenhörnchen. Zuweilen hat man das Glück, einen der wenigen noch im Park jagenden Berglöwen, einen Puma, zu sehen. Klapperschlangen sind bis in fast 3000 Meter Höhe zu finden. Und die außerordentlich reiche Vogelwelt umfasst die winzigen Kolibris ebenso wie die mächtigen Adler. Unter den Bäumen im Nationalpark ist der Mainmutbaum der interessanteste. Der mächtigste von diesen Bäumen, der .“Grizzly Giant“ ist 64 Meter hoch, hat einen Umfang von fast 30 Metern und ist fast dreitausend Jahre alt.
Wir fahren von Oakhurst zum Südeingang über den HWY 41 kurvenreich zum Yosemite Von hier aus ist Rummel. Wir finden mit Glück noch einen Parkplatz. Shuttlebusse fahren, und ein überdimensionaler offener Bus, ausgestattet wie ein Floß mit Sitzen und Menschen über Menschen.. Hier im Yosemite Valley haben die steilen Granitfelsen einen Namen, nicht Pershing oder Sherman, nein Half Dome, El Capitan und Three Brothers. Schäumende Wasserfälle wie der Bridalveil der Ribbon und Silver Strand stürzen sich bis zu knapp 100 m Tiefe zum Merced River, der hier unten im Tal friedlich durch blumenreiche Almenwiesen und Wälder dahinmurmelt..
Mitten im Busch da luxuriöse Awahnee Hotel. Zum Glacier Point – der sehenswert ist – fahren wir wegen des Massentriebs nicht hin. Unser Auto ist diesmal riesig. Ein Dodge 4.0. Für kleine Bergstrassen weniger geeignet für den Berg schon. Der Wagen zieht prima durch. Nach einem schönen Spaziergang mit Picnic verlassen wir Yosemite Valley und fahren über den HWY 140 W nach El Portal. Wir suchen lange doch dann finden wir die Cedar Lodge. Hier hatte ich über Internet gebucht. Da ich mich beim Datum vertan hatte., musste ich einmal stornieren. Das zweite Datum war jedoch nicht gebucht worden, obschon ich eine Bestätigung hatte. Es ging alles gut. Das Zimmer ist schön groß. Ein herrlicher Bergfluss. Hier plantschen Kinder vergnügt im Wasser. Schattige Pavillons und gepflegte Blumenbeete laden zum Verweilen ein.
4.Juli 2002
10.30 Uhr Aufbruch. Man will mir eine Email senden, wenn doppelt berechnet wird. Alles ok. Auf HWY 140 bis YP dann auf HWY 120 Richtung Lee Vining.
Diese Strasse ist natürlich im Winter geschlossen. Wir steigen auf Richtung Tioga Pass. Eine grandiose Bergwelt zwingt immer wieder zu Stopps. Die Luft ist rein. Ich fühle mich sauwohl, keine Allergene weit und breit. Vor dem Tioga Pass Eingang/Ausgang liegen die Tuolumne Meadows, das sind die größten Hochgebirgswiesen in der Sierra Nevada. Die grünen, blumenbedeckten Auen , durch die der Tuolumne River fließt, liegen in einer Höhe von fast 2900 Metern! Hier ist Wandergebiet. Überall führen trails lang.
Nach einem kurzen Walk fahren wir weiter zum Tioga Pass. Der einzige östliche Eingang in den YP ist ein Schaustück für sich. Er liegt über 3031 m hoch in einer urweltlichen Parklandschaft mit kahlen Kuppen, bizarr geformten Bäumen, schöne Seen und Wiesen. Der Passstrasse schlängelt sich wie ein Lindwurm an den Felsen vorbei. Noch nie war ich mit dem Auto auf dieser Höhe.
Nach vielen Kehren gelangen wir über Lee Vining an den Mono Lake. Das Besondere an diesem kobaltblauen See sind die bizarren Tuffgebilde aus Calciumcarbonat, die in Hunderten von Jahren unter Wasser entstanden. http://www.monolake.org/live/index.html
Nach einem Stopp oberhalb des Sees fahren wir weiter auf HWY 395 Richtung Carson City. An der Strecke liegt die Westerstadt Bodie, Die Braunschweiger Zeitung hatte einen ganzseitigen Bericht darüber veröffentlicht. Wir zweigen ab in Richtung Bodie.
Steppe über Steppe, doch die Strasse ist asphaltiert und so denken wir , dass der Weg zu dieser denkwürdige Stadt auch so bleibt. Pech 5km vor der City schlechteste Wegstrecke, Unser Mietvertrag lässt das Befahren nicht zu. Bevor wir noch eine Panne riskieren, drehen wir enttäuscht um. Zurück und weiter nach Carson City. Doch bei Bridgeport suchen wir uns ein Motel: Sierra Retreat. Eine Anlage bestehend aus Cottages mit Parkplatz und kleiner Terrasse und einer vorgelagerten Pizzeria, das von zwei älteren Damen bewirtschaftet wird. Hier essen wir eine Pizza mit einem neuen Gewürz: crashed red pepper: very hot and spicy.
Mach dem Abendessen sitzen wir draußen. Sofort besucht uns Tierhaar - Allergiker eine graue Westernkatze und fühlt sich wohl bei uns. Das Cottage ist filmenswert. Es wir alles festgehalten. In der Hitze der Nacht ist kaum Schlaf zu finden. Der Schweiß trieft - trotz Ventilatorungetüm - über die Stirn. Die Betten werden zu Wasserbetten.
5.Juli 2002
Kartenstudium. Abfahrt vom Siera Retreat bei 109 Fahrenheit.. Ria hat noch einen Ass im Ärmel. Da wir nach Reno wollen, fahren wir über Dayton und Virginia City. Virginia City ist ebenfalls eine restaurierte Westernstadt. Schon die Bergfahrt dorthin führt an alten Bergwerken vorbei. Unterhalb der Stadt sind genügend Parkflächen vorhanden. Wir stellen unser Auto ab und gehen in die „Museumsstadt“. Der Galgen grüßt, Goldwäscher bei der Arbeit, Fuzzy tränkt seinen Maulesel. Riesige Tafel mit „Brunswick Ledge“ (http://www.vcnevada.com/history/Vnthist.htm )Hier erinnere ich mich an Jerry Cotton und Tom Prox. Das sind wahrhafte Erinnerungen!
Virginia City
(Siehe ADAC)1859, als das Goldfieber schon fast wieder auf Normaltemperatur gesunken war, erreichte eine sensationelle Nachricht die Männer in der Sierra: die Comstock Lodge barg Gold und Silber in rauen Mengen! Virginia City wurde gegründet, um1870 hatte es 30 000 Einwohner, 110 Kneipen, vier Banken, sechs Kirchen, sechs Theater und ein Opernhaus, in dem sogar Caruso schon aufgetreten ist. Zu den Berühmtheiten der Stadt zählt auch Mark Twain, der als Reporter für die lokale Zeitung arbeitete. Das Mark Twain Museum of Memories an der C Street gedenkt seiner mit einer Anhäufung von Memorabiila. Virginia City, Mitte des 19. Jhrdt. eine der reichsten Städte des Landes, teilte das übliche Schicksal von Goldgräbersiedlungen: Nachdem man bis 1878 Gold und Silber im Wert von 300 Millionen Dollar aus den Bergen geholt hatte, versiegte die Ausbeute und die Stadt verfiel. Heute lebt sie vom Tourismus, der sich auf C Street, die Hauptstraße mit ihren hölzernen Gehsteigen, konzentriert. Obwohl die Straße voll ist von Souvenirshops, hat die Stadt einen gewissen Reiz, und wenn man über die karge Landschaft mit den graubraunen Bergen blickt, kann man sich vorstellen, wie sich mitten in dieser Gegend einst das geballte und von immer neuen Hoffnungen und Verlusten angeheizte Leben abspielte.
http://www.virginiacity-nv.org/
Die Hitze brennt die letzten Gedanken weg, Christian und Ria telefonieren mit der kühlen Heimat.
Wir verlassen diese Westernidylle, die den Amerikanern heilig ist wie z.B. Rottenburg für uns.
Wir erreichen die Spielerstadt RENO: Hier zum AAA. Da gibt es nette Menschen und gute Auskünfte und so finden wir die Meadowood Mall. Christian findet endlich passende Turnschuhe, und ich kaufe mir Dockers. Weiter zum Super 8. Schönes Zimmer und großer Pool mit Bäumen. Hier bleiben wir gleich 2 Nächte.
6.7.2002
Über den scenic HWY 431 Richtung Lake Tahoe. Die Passtrasse geht am Mt Rose vorbei und liegt zwischen 1900 und 3000 Metern. Es ist eine Autokarawane, die sich durch dieses Gebirge schiebt. Ab und zu erstrahlt der See in seinem Tiefblau, einmal zur Rechten einmal zur linken. „Dies ist sicher das schönste Bild , das einem die Erde bietet, schwärmte Mark Twain von der prächtig blauen Wasserfläche mit den Schatten der Berge, die sich leuchtend widerspiegeln auf seiner stillen Oberfläche.“ Wir kommen an Incline Village vorbei, wo die Ponderosa Farm besichtigt werden kann. Die Cartwright Familie lässt grüßen.
Hier ein paar Daten: Lake Tahoe: 520 qkm, Höhe 1900 m, ca. 500 m tief.
Wir gelangen an den See, der zum Teil von wunderschönen Häusern umsäumt wird. Jedoch nix public alles private. Wir zählen nicht die Autos und die Menschen und glauben dem Reiseführer, der meint „ Der See und seine Umgebung sind ein einziges, riesiges Erholungsgebiet“. Den „Wüstenamerikanern sei es gegönnt!“
Wir verlassen diese wunderschöne Gebirgslandschaft. Im Süden am Lake Tahoe steigen riesige Rauchwolken eines Waldbrandes in den Himmel. Also Richtung I80 und dann nach Reno zurück. Im Talkessel rechts tuckert ein langer Dieselzug Baumstämme und Kühlwaggons von einem Ort zum anderen. Wir essen wieder in einer Mall und dann geht’s ins schöne Motel. Christian und Ria schwimmen.
Über die Stadt, die uns dem Abflug dient, gibt es nicht viel zu berichten. Der ADAC meint:
Reno http://www.renolaketahoe.com/
Das bei Lake Tahoe gelegene Reno ist die kleine Schwester von Las Vegas: Hier kann man genauso blitzschnell heiraten, genauso blitzschnell Geld verlieren und gewinnen, genauso billig wohnen und essen. Trotzdem: Reno ist die schäbige Verwandte; die Hotels sind nicht so phantasievoll ausgeschmückt, die Shows nicht so grandios, die Prachtstraße ist nicht so prächtig, die Neonbeleuchtung blass im Vergleich. Mehr als in Las Vegas kommt hier, besonders bei Tag, die ganze Tristesse des Spielbetriebs zum Ausdruck, hier fehlt der Schwung, mit dem Las Vegas sich in die Illusion steigert.
7.7.2002
Ria holt Frühstück. Mein Magen grummelt. anschließend zu Barnes and Nobles, Borders hatten wir , Dalton finden wir nicht. Bei Barnes and Nobles in der Reihe 100 Heroes of Amerca in Englisch Adolfs Hitler: „Mein Kampf“
Rückgabe unseres Autos bei ALAMO freundlich und zügig. Auf dem Flughafen in Reno fallen wir wohl als einzige Ausländer auf. Immer wieder von Sicherheitskräften beäugt, geht es dann beim Einchecken zur Sache: Wir erden alle Drei einer besondern „Kontrolle „ unterzogen. Das entbehrt teilweise nicht der Komik! Christians Fotorucksack wird akribisch analysiert. Ria muss die Birkenstock ausziehen, da die Schnallen einen Piepston erzeugen. Dann wird Ria abgesondert und von einer Frau spezial untersucht. Kein Sprengstoff! Wenn man redet, werden sie genauer. Die erste Kontrolle überstanden. Wir warten am Gate. Hier hängen einige Spielergestalten an den einarmigen Banditen. Pappbecher mit Kleingeld im Arm. Die Spieler/innen wirken wie abgewrackte Fregatten.
Einchecken. Ich werde zum ausgesuchten Kontrollobjekt. Ria und Christian dürfen nicht warten . Ria gibt mir Pass und Boardingcard. Der Superkontrolleur von vorhin, -beruflich vielleicht Gärtner , zieht mich in seine besondere Aufmerksamkeit und fängt erneut an zu kontrollieren. Schuhe ausziehen, Gürtel aus der Hose, Hose runter. Die Passagiere warten im Flugzeug auf mich. Er wollte wohl zeigen, dass die Pannen vor 2 Tagen auf dem New Yorker Flughafen in Reno nicht übersehen werden. Hier ist Provinz – hier ist man gründlich. Ich darf als letzter den Flieger besteigen. Alle schauen mich an. Ich sage zur Ria: „Schikane“ und nehme Platz.
Flug mit EM 120 Brasilia im Dienste von DELTA von Reno über ELKO – Salt Lake City. Unsere Flugbegleiterin Leslie ist sehr nett und baut uns durch kleine Snacks wie Müslikuchen, Salzstangen und Getränke wieder auf. Es ist eine 2motorige Propellermaschine, die ziemlich niedrig fliegt,. Wir fliegen über die Wüste Nevadas- das ist spannender als jeder Krimi, runde grüne Kreise, Trails, Bergkämme, Dünen, Felsen, Schneereste, kleine Farmen, Schattenspiele, die durch kleine Wolken hervorgerufen werden. Man spürt beim Fliegen den Kontakt zur Erde unter uns. Zwischenlandung in Elko. Hier stehen ein paar Farmgebäude und nach Zuladung hebt sich unser Vogel wieder ab Richtung SLC. Weiter geht der Wüstenflug mit immer neuen Farben. Aufregend die Farben des Großen Salzsees. Faszinierend, Wasser und Salzfarben. Unser 2. Besuch in Salt Lake City. Das Avispersonal ist recht unfreundlich, da wir unsere Mietbedingungen wie aus Deutschland bestellt , belassen. Mit einem roten Pontiac setzen wir unsere Fahrt zu unseren schon einmal besuchten Travelodge in der NW Temple Street , gegenüber dem Tempel gelegen, fort. Über 100 Grad Fahrenheit. Im Zimmer ist es superheiß. Ich stelle die Kühlung an und dann fahren wir erst einmal zu Albertson, das Christian in der Nähe entdeckte hatte. Hier nehmen wir eine „preferred discount card“. Mit einer solchen Karte, die es bei den Ketten gibt, kann man die Sonderangebote besonders preiswert einkaufen. Auf dem Kassenbon wir ausgerechnet, wie viel man gespart hat.
Als wir mit unserem Essen zurückkommen, misst Ria 34 Grad Celsius im Zimmer.
Wir streiten uns über die Temperaturen. Gespaltene Familienabstimmung. Wir schwitzen aber alle gemeinsam. Eine wahrlich heiße Nacht wird durchlebt.
8.7.2002
Ria geht am Morgen in die Nachbarzimmer, die alle wunderschön kühl sind. Also zur Rezeption und reklamieren. Die Frau entschuldigt sich und zeigt einen Zettel, dass unser Zimmer hätte nicht vermietet werden dürfen wegen des Defekts an der Kühlanlage. Preisnachlass 50%. Einverstanden und Abfahrt. Die Temperatur liegt nach über 20 Jahren bei ca. 44 Grad Celsius. Es ist wahnsinnig trocken und heiß.
Wir brechen auf. Interstate 15 N, I 84 W, I 86 W Richtung Twin Falls –Shoeshone Falls. Der Interstate zieht wie eine Strasse ohne Ende durch die leere Weite Idahos. Hier und da riesige Berieselungsmaschinen und Einödfarmen. Steppe , öde Weite, nichtssagendes Land. Man muss aufpassen, dass man bei dem wenigen Verkehr nicht am Steuer einschläft. Gegen Spätmittag erreichen wir die Shoshone Falls. Eine Stahlbetonbrücke erstreckt sich über das ausgedörrte Flussbett. Diese Gegend wurde erst 1832 zum ersten Mal auf dem Landweg beim großen Treck in Richtung Westen passiert. Von Hier aus zogen die Trecks Richtung Westen , Nordwesten und Südwesten.
Die Sonne brennt unbarmherzig auf uns nieder. Christian und Ria haben als nächstes Ziel den Craters of the Moon NP ausgesucht. Über HWY 26 Richtung Arco. In dieser Einsamkeit hofft man nur, dass die Klimaanlage nicht ausfällt, man genügend Sprit, genügend Wasser hat und keine Panne. Vereinzelt ein Farmgebäude. Was bedeutet hier Ferne, Nähe, Nachbarschaft, Hilfe im Notfall.
Schwarze Lavawogen vor langer Zeit erstarrt, und Geröll wie aus dem tiefsten Innern der Hölle bedecken die totenstille Landschaft. Nichts in dieser düsteren Naturkulisse lässt Leben vermuten, von der kärglichen Vegetation an einzelnen Stellen abgesehen, die sich zwischen schwarzblauern Schotter und rötlicher Asche zu behaupten sucht. Der Parkranger, der Touristen durch dieses ehemalige Inferno führt, schwört Stein und Bein, dass die Craters of the moon (tgl. 8.30-16.30, im Sommer bis 18 Uhr) irgendwann einmal ihr dynamisches Innenleben nach außen kehren werden. Wie ein Bergpfad auf dem Mars zieht sich die 11 km lange Autostraße durch das Gelände, das abergläubische Siedler weiträumig mieden , während die Astronauten der Apollo-Missionen dort ideale Trainingsbedingungen vorfanden.
Am späten Nachmittag erreichen wir diese Vulkangegend. An der Strasse Hinweistafeln über den großen Treck Richtung Westen. Es lohnt sich bei der tief stehenden Sonne dieses National Monument zu besuchen. Wir steigen auf einen Lavaberg. Der uns an eine ausgebaggerte Kohlenhalde erinnert. Hier und da spärliches Grüne. Die Aussicht über diese störrische Landschaft ist beindruckend, milde Luft aber viel Wind.
Langsam bricht er Abend herein . Über Arco und Butte gelangen wir über den einsamen HWY 20 endlich nach Idaho Falls. Die Stadt ist voller Touristen, wohl auf dem Weg vom oder zum Yellowstone NP. In der Towne Lodge, kommen wir unter für 75 $. Das chinesische Pächterpaar ist stolz auf ihr Etablissement. Wir erhalten ein schönes 3 Bett-Zimmer und sind zufrieden.
9.7.2002
Abfahrt von Idaho Falls. Zuerst noch einmal einkaufen und dann den HWY 20 entlang über Rexburg . Unterwegs noch einen kleinen wunderschönen Park : Harriman Idaho State Park besucht mit kleiner Seenlandschaft. Wir machen Picnic und einen längeren Spaziergang.. Wir fahren weiter zum Westeingang des Yellowstone . Die massive Bergkette grüßt schon von weitem. Die Ortschaft West Yellowstone schreckt ab. Nur Motels und Campgrounds und Ladenzeilen. Wir sind froh, als wir den Eingang erreichen, zeigen unsere „Golden Eagle“ und sind endlich da.
Der Welt ältester Naturschutzpark (ADAC:)
Das riesige Felsengebirge der Rocky Mountains durchzieht den Westen Nordamerikas - von Alaska bis hinunter nach Mexiko. Es erhebt sich bis zu Höhen von fast 4400 Metern. Mitten in die5er gewaltigen Bergwelt, in der Nordwestecke des US-Bundesstaates Wyoming. liegt der älteste Naturschutzpark der Welt: der »Yellowstone National Park.
Er wurde bereits im Jahre 1872 eröffnet und umfasst ein Gebiet von 8992 Quadratkilometern. Korsika oder Kärnten sind etwa gleich groß.
Das ausgedehnte Parkgebiet, das im Westen und Norden noch ein Stück in die Bundesstaaten Idaho und Montana hineinreicht, liegt auf einem Plateau —durchschnittlich 2400 Meter hoch. (Der Gipfel des Wilden Kaisers in Tirol ist 56 Meter niedriger!) Daran sollte man auch in den Sommermonaten denken: Pullover und Anorak nicht vergessen!
Gut ausgebaute Fahrstraßen mit einer Gesamtlänge von fast 500 Kilometern führen zu den vielen Sehenswürdigkeiten, die die Natur hier geschaffen hat. Zu den interessantesten Plätzen bringt Sie die »Grand Loop Road‘~, eine 240 Kilometerlange, sehr gute Rundstraße. Wenn Sie nur wenig Zeit haben, können Sie diese Route durch den Nationalpark in einem Tag bewältigen. Sehr sinnvoll ist das allerdings nicht. Drei Tage sollten Sie sich mindestens nehmen. Und in der Hochsaison in den Hotels von Mammoth Hot Springs, Canyon, Old Faithful oder Lake rechtzeitig Zimmer vorbestellen. Denn der Park ist — leider — nicht mehr so einsam, wie er einst war (und im Winter oft noch ist). Im Gegenteil:
Es wimmelt von Touristen. Selbst die Campingplätze sind den Sommer über so voll, dass Sie - man kann leider nicht vorbestellen —abends den Park verlassen und auf einem der vielen Plätze außerhalb Quartier suchen müssen Die Gebirgslandschaft des Parks mit seinen sattgrünen Tannenforsten hat stellenweise große Ähnlichkeit mit dem deutschen Schwarzwald. Die Hauptattraktionen sind allerdings wenig schwarzwälderisch Geysire und andere thermisch-vulkanische Phänomene. Doch gibt es auch weniger sprudelnde Sehenswürdigkeiten: den gewaltigen Grand Canyon, den Yellowstone River, den charmanten Yellowstone-See, den reichen Wildbestand, die vielfältige Vogelwelt und zahllose Wälder. Manche sind sogar versteinert.
Dampfventile der Natur
Das gewaltige Naturschauspiel der dampfspeienden Geysire im »Yellowstone National Park« wird seit rund 600 000 Jahren geboten. Nach der Faltung der nordamerikanischen Gebirge — vor Millionen von Jahren — setzten riesige Vulkanausbrüche ein. Glühende Lava ergoss sich auch über das Gebiet des heutigen Nationalparks, Das glutflüssige Magma aus dem Erdinnern liegt hier dicht unter der Oberfläche. Seine Temperatur beträgt rund 1000 Grad. Das reicht, um Schmelz- und Regenwasser, das im porösen Lavagestein versickert. aufzuheizen und unter Druck zu halten.
Der Dampf sucht einen Weg ins Freie. Kann er ohne Widerstand nach oben entweichen, so entstehen dampfende Erdlöcher, die Fumarolen. Tausende von ihnen trifft man im Yellowstone Park. Ist aber das Erdreich dicht und nass, so entstehen dampfende, gurgelnde, spritzende und brodelnde Schlammlöcher. Je nach der Farbe der Erdschichten ist der Schlamm Hellgelb, fast weiß — ähnlich kochendem Grießbrei. Bei dunklerem Gestein blubbert die heiße Masse wie Pech und Schwefel. Schwefel ist tatsächlich mit von der Partie, die Nase überzeugt einen davon. Damit Geysire entstehen können, also natürliche Springbrunnen, sind die Spalten und Risse nötig, die das Untergrundgestein des Nationalparks durchziehen. In ihnen sammelt sich das Wasser, das im Lavagestein nach unten sickert. Es wird erwärmt, kann aber wegen der Wassermassen. die über ihm liegen, nicht so einfach verdampfen. Sind die Spalten breit, so steigt das erwärmte Wasser zur Erdoberfläche und tritt als heiße Quelle zu Tage. Ist aber das unterirdische System sehr eng, so drücken das überhitzte Wasser und der Dampf die Wassermengen, die darüber liegen, in die Höhe, bis ein Teil an der Erdoberfläche überläuft. Dadurch wird der Druck der Wassermassen schwächer, noch mehr Dampf kann sich bilden, und so wird dann schließlich das restliche Wasser mit riesigem Druck über die Erdoberfläche hinausgeschleudert. Als Wasserfontäne, als Dampfwolke, als Geysir.
Anschließend ist dann meist eine Weile Ruhe, bis neues Wasser erhitzt und neuer Dampfdruck entstanden ist. Das Wort ,,Geysir« (die Amerikaner schreiben es
Geyser.) kommt vom isländischen »geysa«, Wir bleiben beim Geysir‘. Kein Geysir gleicht dem anderen. Es gibt kleine und große; solche, die regelmäßig tätig sind, und andere, die nur sporadisch hervorbrechen. Doch kann man sie in zwei Gruppen einteilen: die Brunnen- und die Kegeltypen. Bei den ersteren steigt die Wasserfontäne aus der Mitte eines kleinen Sees, der Brunnenschale, in die Höhe. Die Tümpel haben Durchmesser von einem halben bis zu sechs Metern. Der Kegelgeysir umgibt sich dagegen mit einem Wall aus Travertin oder Tuffstein. der aus fester Kieselsäure und Kalk besteht. Der »White Dome Geyser« im »Lower Geyser Basin hat seinen Travertinwall siebeneinhalb Meter hoch aufgetürmt. Aus der Höhe der Wälle schließt der Fachmann, wie lange solch ein Geysir schon spuckt. Denn immer wieder entstehen neue. Und alte geben ihre Tätigkeit auf. Im Yellowstone Park hat man der Übersicht zuliebe viele Geysire, die lokal zusammengehören, in »Basins« zusammengefasst. Da gibt es das »Norris Geyser Basin«, das »Midway Geyser Basin« und andere. 1 «Basin« bedeutet »Schüssel« oder »Schale«. Und so stimmt‘s ja auch. Der Topf. aus dem diese Geysire ihren Dampf beziehen, ist in vielen Fällen der gleiche. Um den Parkbesuchern den Anblick der farbenprächtigen und formenreichen Geysire aus nächster Nähe zu ermöglichen, wurden vielfach breite Holzstege angelegt, die mitten durch die einzelnen «Basins« führen. Schilder weisen immer wieder darauf hin, diese Stege auf keinen Fall zu verlassen, da die teilweise recht dünnen Krusten schon bei geringer Belastung einbrechen können.
Wir fahren zum OLD FAITHFUL INN. Hier geht’s zu wie auf einem Bahnhof. Autos fahren vor und wieder weg. Wir haben über Internet gebucht : 3 Personen für !08 Dollar. Es ist ein historischer Bau. Das Zimmer mit 2 Betten ist ganz nett.
Abends ziehen wir noch einmal los. Geysirespaziergang. Unterwegs treffen wir auf ein paar Hirsche, die einen Sender tragen. Wohl die Begrüßungshirsche.
10.7.2002
5.30 Uhr aufgestanden. Der Morgen erwacht. Aus unsrem Fenster sehen wir überall kleine Rauchsäulen hochsteigen. Es dampft und brodelt überall. Wir gehen die verschiedenen sehr schön angelegten Wanderwege. Die Erde erwacht. Bei aufgehender Sonne erwacht auch Old Faithfull und sprudelt riesige Fontänen und Dampf hervor, die die Sonne verdunkeln. Imposant. Es ist ein wunderbares Erlebenis. Wenige Touristen aus dem Hotelmoloch sind unterwegs. Die Natur ist ruhig. Hier und da ein Zischen und Dampfen. Kleine Streifenhörnchen schauen einen mit großen Augen an und verweilen neben uns. Hier muss die Fotoapparat und Filmkamera ständig in Bereitschaft haben, um das Erleben bildlich zu dokumentieren. Worte können diese Natur nur unzureichend schildern.
Wir reisen ab. Ziel ist heute unsere nächste Übernachtungsstandort Grant Village,
Man kann den Yellowstone in einer 8 durchfahren. Wir wollen heute den unteren Teil der 8 befahren Zunächst geht es Richtung Madison. Hier besuchen wir wieder einige Basin. Gott sei Dank ist das Gelände so weit mit Wegen durchzogen, so dass sich die Touristen doch nicht so eng auf den Fersen hängen. Nur an einigen besonders interessanten Stellen staut sich dann leicht das Fußvolk.
Weiter geht es Richtung Canyon; hier biegen wir nach Süden ab in Richtung Fishing Bridge und Lake. Diese Strecke ist sehr tierreich.. Pelikane, Hirsche, Bisons und sogar 1 Bärenmutter mit Jungem. Dazu die herrlichen unterschiedlichen Landschaften und das fantastische Wetter. Abends erreichen wir Grant Village. Die Unterkunft ist okay.
Wir reden noch über die Eindrücke vom Tage und gehen zu Bett.
11.7. 2002
Die Lodge ist ruhig gelegen und sauber. Wir wollen heute Richtung Norden: West Thumb – Fishing Bridge - Canyon – Tower Roosevelt nach Mammot Hot Springs.
In West Thumb am Yellowstone Lake gibt es mehrere Geysire. Uns gefällt besonders der schön angelegte Rundwanderweg. Interessant die heißen Quellen mit ihren farbenprächtigen Sinterterrassen. Einige Quellkrater liegen im See, in der Nähe des Ufers. Ständig schwimmen Fische um das warme und kristallklare Wasser herum, das dort heraussprudelt. Es ist heiß. Wir fahren am Lake vorbei. Dieser See ist mehr als 30 km lang und 10 km breit und liegt auf 2387 Meter. Wir passieren das Hayden Valley. Hier fließt der Yellowstone River . Die von bewaldeten Bergen umgebene Wiesen sind die Weidegründe einiger Bisonherden. Hier halten sich auch Grizzlybären auf.
Als wir bergauf fahren, halten überall die Autos an der rechten Seite. Wir sehen warum: ein riesiger Bär halt sich unter einem Baum auf. Man kann ihn gut sehen und fotografieren. Plötzlich läuft er den Hang runter, so kann ich ihn sehr schön in Bewegung filmen. Wir nähern uns den Wasserfällen Upper und Lower Falls bei Canyon. Riesige Wassermassen brechen ins Tal um als ruhiger Bergfluss weiterzufließen. Es geht weiter über den Dunoven Pass (2700m) –etwas langweilig – und gelangen wieder in Talwiesen. Vor Tower Roosevelt steht ein Steinbock oberhalb der Strasse und schaut dem Verkehr zu. Bisonherden weiden in Talgründen: Elks äsen friedlich am Rand; manche sonnen sich. Am späten Nachmittag erreichen wir die Touristenhochburg Mammoth Hot Springs. Es läuft alles planmäßig. Widerwillig folgen wir Christians Vorschlag sich die Sinterterrassen noch anzuschauen. Während er hoch hüpft folgen wir im betulichen Trott und sind begeistert von der durch die Abendsonne beschienenen Terrassen.
ADAC; „Aus 10 übereinanderliegende Wasserbecken fließt aus mehr als 60 Quellen kristallklares Wasser – 18 – 74 Grad heiß – über bizarr geformte Felsgebilde und zauberhafte, im Laufe der Jahrtausende entstandene Sinterterrassen. Sie leuchten weiß, grünlich, rosa und braun – besonders in der Morgen – und Abendsonne.“
Auf dem Abstieg beschließen wir am frühen Morgen hier noch einmal langzugehen. Als wir uns dem Hotel nähern äsen friedlich und unbeeindruckt vom Straßenverkehr 2 Elk auf dem Rasen vor dem Hotel. Heute haben wir Vieles gesehen und sind müde. So gehen wir rechtzeitig zu Bett.
http://www.nps.gov/yell/tours/mammoth/
12.7.2002
Die Sinterterrassen von Hot Springs sind gleich erneutes Ziel nach unseren Frühstück. Man muss sich Zeit nehmen, um diese fantastischen Wasserläufe über unterschiedlich gefärbten Gestein zu genießen. Der Parcours ist sehr liebevoll eingerichtet. Ich filme, was die Kamera aufnehmen kann. Am Morgen ist es zunächst bewölkt. Gut, dass wir am Vortag alles in der Abendsonne erlebt haben.
Diese heißen Thermalquellen zählen zu den schönsten Attraktionen des gesamten Parks. „ In 10 übereinander liegenden Wasserbecken fließt aus mehr al 60 Quellen kristallklares Wasser von 18 – 74 Grand Celsius heiß über bizarr geformte Felsgebilde und zauberhafte, im Laufe der Jahrtausende entstandenen Sinterterrassen. Sie leuchten weiß, grünlich, ockerfarben, gelb, rosa und braun – besonders in der Morgen- und Abendsonne.“
Wir reisen ab über Norris – Canyon – hier bestaunen wir den grandiosen Wasserfall –Fishing Bridge vorbei am blauen Yellowstone Lake - Grant und weiter durch den Süd Ausgang in den http://www.nps.gov/grte/ Grand Teton National Park.
Kurzbeschreibung des ADAC: Ein bisschen Allgäu, ein bisschen Österreich. Dazu Berge wie in der Schweiz – so sieht dieser Park aus. Der dominierende Grand Teton ist beachtliche 4197 Mter hoch. Links und rechts von ihm liegen immerhin noch einige Dreitausender.
Vorbei am Jackson Lake und Snake River verlassen wir nu die grandiose Bergwelt und fahren auf HWY 89 weiter bis Montpelier. Hier übernachten wir im Best Western, gut und sauber. Die Hotelmappe ist geschickt aufgemacht mit historischen Zeitungsausschnitten und Bildern von alten Gebäuden.
13. Juli 2002
Es ist sehr sehr heiß. Montezumas Rache steckt in mir. Ria fährt. Ich bin mit mir beschäftigt. Da in den USA zur Zeit alles geröntgt wird auf Teufel komm raus, lassen wir unsere Filme in Malls usw. entwickeln. Wir suchen und suchen. Da endlich Ritz Blitz ein riesiges Fotogeschäft. Dort könne wir noch rechtzeitig vor dem Abflug unsere Filme für 4.5 $ je Film entwickeln und Abzüge machen lassen. Diesmal suchen wir uns ein anderes Motel Howard Johnson, North West Temple Street. Sehr schön und preiswert. TV meldet dass heute der heißeste Tag seit 32 Jahren in SLC ist mit 108 Grad Fahrenheit.
Unsere Bonus Card von Albertson – einem riesigen Supermarket – hilft uns natürlich sparen. An der Kasse bekommt man nicht gesagt, was man zu zahlen hat, sondern was mach jeweils gespart hat. Bei einem Zahlbetrag von 34 $ : you saved 21,70 Dollar! Dann gibt es noch Bonuspunkte, die bei Überschreiten von 250 $ noch in Geld ausgezahlt werden. Es ist also empfehlenswert als Tourist nach der Bonus Card fragen.
14. Juli 2003
Am heutigen Sonntag ein kleine Stadtrundfahrt. Temple Square. Mich fasziniert dieser Vatikan außerhalb Italiens.
http://www.go-utah.com/salt_lake_city Der alte und neue Temple. Man muss ihn besuchen. Dies taten wir in unserem letzten Besuch in SLC. Wir fahren zum Utah Museum of Fine Arts(UMFA), das im Universitätsviertel liegt ca. 2 Meilen von Downtown.
.Für 150.000 Einwohner ist das was an europäischer Kunst (darunter 1 Rubens und Peter Breughel) beachtlich. Hinzu kommen noch amerikanische Maler, alte amerikanische Möbel und Silberzierstücke. Dazu echte Teppiche auf dem Boden. Auch aus anderen Erdteilen wie Afrika Polynesien und Asien werden Kunstgegenstände gezeigt. Eintritt frei.
Von dort zur „größten Mall weit und breit:: Cottonwood Mall. Während es draußen unerträglich heiß ist, genießen wir die Kühle der ansonsten langweiligen Mall. Nach einem Capuccino und Essen beim Chinesen, das in den Malls recht preiswert ist wird getankt. Es geht zum Flughafen. Autorückgabe ohne Probleme.
Im Boarding Room hat eine Frau einen jungen Welpen in der kleinen Reisetasche, rechts von uns trägt einer seinen Iltis als Begleiter mit sich. Er erklärt mir, dass in Amerika neben Hunden und Katzen das Iltis ein beliebtest Haustier ist. Na gut.
Der Abflug der DELTA 767 verspätet sich aus Turbulenzgründen. Eine Brezel und eine Flasche Wasser, das muss bis Seattle reichen. Gegen 19.55 Ortszeit landen wir .Ein Shuttle bringt uns zum Holiday Inn Express am Flughafen. Sehr guter Service, sehr schönes Zimmer und alles liebevoll und dazu noch preiswert. Nur zu empfehlen.
15. Juli 2002
Nach dem guten Frühstück geht es wieder zum Flughafen. Wir checken zum falschen Flug ein. Raus wieder neu einchecken. Die Kotrolle wird heftiger. Ria wird kräftig gefilzt.
Unsre vorgebuchten Plätze sind wieder einmal vergeben. Angebot 1. Klasse am Nachmittag . Wir lehnen ab. Jeder bekommt einen 5$ -Gutschein. Flug mit DC 10 o.k. Personal o.k. Verpflegung und Getränke auch.
Ich sitze nun neben einer Hawaiianerin, die erklärt, dass sie auf ihrer Insel auch begraben werden möchte, weil sie diese als Paradies empfindet. Ihr Mann war in Wiesbaden stationiert. Ria sitzt neben einem ganz jungen Pärchen aus Rumänien, das auf Hochzeitsreise ist. Die Schwester des Mannes lebt auf Kaui.
Bevor wir landen müssen wir ein Erklärung vom Landwirtschaftsministerium ausfüllen, darüber, dass wir keine Bakterien kein Obst und keine Pflanzen mitführen.
Auf dem Flughafen in Honolulu laufen überall kleine pfiffig dreinblickende Hunde herum, die eine Decke tragen mit der Aufschrift: Landwirtschaftsministerium von Hawaii.
Wir lösen unsere Gutscheine gegen Hotdogs ein und wollen zu Alamo. Wir suchen und suchen. Ein anderer Shuttlefahren hält einen Wagen von Alamo an. Wir rein und zum Car Rental.
Über FTI hatten wir bei Alamo für unsere Inselflüge die Autos gebucht. FTI empfahl Direct- Drive-Schalter. Geht nicht , nur für Amerikaner. So warten wir geduldig eine Stunde und bekommen wegen unseres Gepäcks einen Subaru Kombi. Der Wagen ist in Ordnung. Empfehlung auf Hawaii : Auto genau zu überprüfen.
Es geht in die Stadt zum Best Western Hotel an der Kuhio Avenue. Dank Internetbuchung war schon alles ausgefüllt. Das schnellste Einchecken in einem Hotel bisher. 12. Stock Junior Suite Zimmer 1288. Auf jeden Fall ist die Sicht i sehr schön. 3 Betten, ein kleines Bad und eine kleine Küche. Das Parken kostet 9 $ am Tag. Einkaufen, Abendessen im Zimmer. Um 21 Uhr kaputt ins Bett.
16.7.2002
Morgens Start zur Rundreise Richtung Osten. Überall sind Parkplätze an den Aussichtspunkten eingerichtet. Das Meer zeigt sich in vielen unterschiedlichen Farbtönen.
Hier und da Surfer, Boote oder einfach Schwimmer im Wasser. Es ist ordentlich warm. An den langen Stränden verlieren sich die Menschen. Wir fahren an Kailua vorbei . Danach wird es stiller. Ländliche Farmen, kleine Obstplantagen und blumenumrankte Dörfer säumen den Weg. Auf den Friedhof stehen an den Gräbern künstliche Schießbudenblumen. Sonst ist alles einfach kahl und karg. Ein amerikanischer Militärkonvoi kommt aus einem undurchsichtigen Gelände gefahren. Wir machen Rast im Kuoloa Park. Sehr schön angelegt. Die kleine vorgelagerte Insel Mokolii nennt sich Chinaman´s Hat.
Wir fahren weiter und endlich finden wir ein nettes schattiges Plätzchen mit Tisch und Bank und nahem Strand. Hier machen wir Picnic mit Käse, Brot und Wasser. Der Strand ist wunderschön, sandig und lang. Hier waten am Wasser entland. Christian holt sich in kurzer Zeit einen starken Sonnenbrand. Wir brechen auf und fahren bei Haleiwa durch das Landesinnere nach Süden. „Der HWY 99 verläuft in einem weiten Hochtal zwischen der grünen, feuchten Koolau Range im Osten und der viel trockeneren Waianae Range im Westen. Große Zuckerrohr – und Ananasfelder liegen beiderseits der Straße.“
Die Strasse wird gesäumt von riesigen Fahnen der Firma Dole. Wir parken am Dole Pineapple Pavilion. Hier kann man an einem Rundgang mit Vortrag über die Ananas. teilnehmen. Im Besucherzentrum wird landestypischer Kitsch und jede Menge Süßes verkauft, was nicht alles mit Ananas zu tun hat. Wir verlassen fluchtartig den Raum und bestaunen draußen die Beete mit Ananaspflanzen an der Einfahrt. Man muss nur aufpassen. dass man nicht angefahren wird. Weiter. „Bei Wahiawa beginnt der kriegerische Teil Oahus: Mehrere große Militärstützpunkte liegen am Fuße der Waianae Range.“
Bei Pearl City ist die Südküste wieder erreicht. Wir nähern und Pearl Harbor. Von ferne sieht man die Schlachtschiffe liegen. Hier griffen am 17. 12. 1941 die Japaner überraschend den strategisch wichtigen Hafen an. Leider gelingt uns wegen der Militär - Strassen und militärischem Sperrgebiet der Zugang zum Visitor Center an der SR 99 nicht. So fahren wir an diesem denkwürdigen Ort amerikanischer Geschichte vorbei und ins Hotel zurück und machen anschließend einen netten Stadtbummel.
17. Juli 2002
Zum Flughafen, Auto abgeben, einchecken. Uns wird mitgeteilt, dass sich die Flugpläne geändert haben. So fliegen wir früher ab. Wir fliegen bis Kona. Dort erwartet uns Wolfgang mit Joy, seiner liebenswerten Lebensgefährtin. Jeder von uns wird mit einem Lei begrüßt.
Wolfgang und ich hatten uns übers das Internet kennen gelernt. Er war in Braunschweig geboren und hier im Nachbarstadtteil die Schule besucht und in unserem Stadtteil das Schwimmbad. Mit 17 Jahren war er nach seiner Lehre in die USA ausgewandert. In Kanada, Mexiko hat er gearbeitet , geboxt, Formel I Führerschein gemacht, Rennen gefahren und war zuletzt BMW Vertragshändler in LA. Nun hat er ein schönes Haus und ein seetüchtiges Boot und angelt nicht nur Fische sondern auch Preise. Ein illustrer oft schwieriger Lebensweg hat seine Frohnatur nicht verstummen lassen. Er freut sich, dass gekommen sind. Wir überbringen ihm ein Päckchen von seiner Schwester.
Beide laden uns zu einem Hawaiianischen Essen ein.
Danach Abfahrt in Richtung Volcane NP http://www.nps.gov/havo/ zum Volcano Inn.
Das Hotel liegt im tropischen Regenwald. Es ist familiär eingerichtet. Die Einrichtung ist wie in einem englischen Landhaus. Schuhe sollen draußen bleiben. Auf jeden Fall große Betten. In der Nacht beginnt es zu regnen.
18. Juli 2002
Morgens erwachtet uns ein netter englisch gedeckter Frühstücktisch. An der Wand ein altes Gemälde: Einige Damen weben die Flagge von Hawaii. Christian wünscht sich fließende Lava zu sehen. Also ab in den Park.
Im Visitor Center gibt es einen sehr interessanten Film . Draußen sind die Hawaii-Inseln als geologisches Gebilde dargestellt. Ein Ranger erklärt uns daran das gesamte Vulkangeschehen. Es ist richtig kühl und wir frieren ein wenig. Wir fahren den Rundweg durch die Kraterlandschaft des Kilauea und dann die etwa 40 km lange Chain of craters road an die Küste. AAA empfiehlt sich vorher zu erkundigen, da Streckenabschnitte gesperrt werden je nach Lavafluss.
Am „Dead End“ ist es endlich soweit. Nach 20 Minuten Fußmarsch in wahrhaft glühender Hitze kommen wir zu der brodelnden grauen Lavamasse, die wie ein Löwe ab und zu das Maul aufreißt und die glühendrote Flüssigkeit zeigt..
Die Gehwege werden ständig durch Ranger neu bestimmt, da die kriechende Lavamasse ab und zu die Richtung ändert. Höchste Vorsicht ist geboten.
Das hindert ein paar verrückte Kinder nicht Steine in die flüssig heiße Masse zu werfen während die Eltern zuschauen.
Dieses Naturschauspiel fasziniert. Die Zeit vergeht. Zurück zum Visitor Center rufen wir Wolfgang an und melden eine spätere Ankunft an.
Zurück; kurzer Besuch im K-Mart und Einchecken im Seaside Hotel in Kona. dann zu Wolfgang und Joy.
Zum Abendessen sind wir eingeladen. Ein paar Freunde und Nachbarn kommen ebenfalls. Wolfgang hat gekocht. Es gibt Grillfisch mit Kartoffelsalat. Wir genießen dies und auch den herrlichen Blick von der Veranda auf die untergehende Sonne, die allmählich im Meer versinkt. Beim netten Zusammensein fasziniert Wolfe durch seine Gewandtheit zwischen den Sprachen zu wechseln.
Wolfgang meint, wir sollen mal für längere Zeit nach Hawaii kommen. Die Zeit ist einfach zu kurz.
19. Juli 2003
Wir tanken und erkundigen uns nach unserem Flug. Wir werden umgebucht. Endlich finden wir Wolfgangs Telenr.. Doch es ist zu spät. Er wollte noch mit uns frühstücken. Das klappt leider nicht mehr.
Der Flug dauert 20 Minuten. Auto abholen und zum Hotel: Maui Seaside Hotel in Kahului. Hier haben wir eine bessere Unterkunft. Obwohl wir 2 Nächte gebucht haben, ist nur für die 1. Übernachtung ein Frühstück enthalten (arrival breakfast)!
Einchecken- Einkaufen – Essen - Ausschlafen.
20. Juli 2003
Die Küstenfahrt HWY 36 und SR 360 Richtung Hana. Landschaftlich einmalige Lookouts, Wasserfälle, Ananasfelder, Bananen, Zuckerrohr begleiten uns. Die Strasse ist größtenteils sehr kurvenreich und schmal, manchmal nur einspurig zu befahren. Ria fährt höchst konzentriert. Anmerkung: Auch die Karten des AAA waren ziemlich ungenau.
Rechts an der Strasse der dominierende Haleaka –Vulkan, der aber ständig von einem Wolke verhangen wird. Hier müssten wir noch einen weiteren Tag zur Verfügung haben. Aber unsere gesamten Flugverbindungen hängen wie Kettenglieder aneineinander.
Haleakala bedeutet „Haus der Sonne“ und er ist 3055 m hoch. Vom Tal windet sich eine kurvenreiche Strecke über 35 km in die Höhe. Man muss morgens schon sehr früh losfahren um das Naturschauspiel der aufgehenden Sonne zu erleben. Der riesige Krater misst: 915 m Tiefe, 12 km Länge, 4 km Breite und der Kraterumfang misst 34 km Länge.
Wir kommen wieder!
21. Juli 2002
Abflug nach Honolulu. Unsere gesamten Ansichtskarten müssen in Honolulu noch versorgt werden. Da kein Postschalter im Flughafen ist, verlassen Christian und ich den Flughafen und gehen zur Hauptpost als Fußgänger sehr umständlich wegen der zahlreichen Fahrbahnen. Der Automat spuckt gegen Dollar die gewünschte Anzahl. Ich versuche zu kleben. Die Marken halten nicht. Christian weist darauf hin, dass man die Marken abziehen und aufkleben muss. Sie halten ohne anzufeuchten.
Gut: This Airport is a smoke free facility. NWA ist wenig freundlich. Vielleicht wäre ein früherer Flug nach Seattle möglich gewesen. So geht es erst am Abend weiter.
Seattle – Amsterdam
22. Juli 2003
Da wir schon früh in Seattle sind gehen wir nach Öffnung in die Lounge und lassen es uns gut gehen. Abflug nach Amsterdam 13.10 Ortszeit.
Amsterdam - Hannover – Braunschweig
23. Juli 2002
Ankunft 7.50 MEZ. Weiterflug 9.00 nach Hannover. Unser Auto springt brav an und trägt uns sicher nach Hause. Dort wartet Omas Kartoffelsuppe auf uns.