Washington-Atlanta

Washington DC - Philadelphia - Atlanta - Fayettville - Cherokee - Chimney Rock - Charleston - Athens - Atlanta

Hannover – Amsterdam – Washington DC

1.April 2001

5,00 Uhr aufstehen. Kabinengepäck noch einmal überprüfen. Wir brechen auf zu unserer 2. Reise nach Washington und zum Treffen mit Christian in Atlanta. Wir sind rechtzeitig im Parkhaus Ost 3 in Hannover.

Um 8.25 heben wir ab mit Eurowings nach Amsterdam, weiter geht es mit Northwest Airlines Flug 0035 und einer DC 10 wieder einmal nach Washington DC.

Der Sitze sind bequem und der Abstand geht auch. Mein „Früchte-Essen" schmeckt gut, ansonsten ist der Service mäßig. Noch ist NWA mit 3 Sternen ausgezeichnet. So werden wohl noch ein paar Sterne verschwinden. Wir trinken viel Wasser. Vor dem Flug schon 1 Liter . Pro Flugstunde ½ Liter Mineralwasser empfehlen die Mediziner.

Gegen 14.30 landen wir mal wieder auf dem Dulles Intl, Airport vor den Toren der Bundeshauptstadt.

Hier hat der Winter auch gerade erst Auszug gehalten. Wir fahren mit dem Shuttle nach AVIS, mittlerweile unsere Stammfirma für Autoverleih. Nette Bedienung. Das Auto ist schon vorgefahren. Diesmal ist es ein : „Chevrolet Cavalier", ein flottes Cabriolet.

Ria fährt sicher zum Hotel DAYS INN Connecticut AVE 4400. Eine meilenlange Straße. Übernachtung für 202,00 DM. Wir verspüren Hunger und suchen das erst beste Restaurant, das gleich in unserer Nähe ist: ce un italiano! Wir essen sehr gut, aber fine for 40,oo USD. Gegen 18.00 Uhr gehen wir schon zu Bett.

Washington und die Museen

2. April 2001

Gegen 4.00 Uhr früh werden wir wach und kochen Tee. Um 6.00 Uhr planen wir den Tag. Ria entwickelt Verbesserungsvorschlag für NWA.

Gegen 9.00 Uhr gehen wir an der Columbia University vorbei zur Haltestelle der METRO. Die Fahrkarte kann man auch hier mit Visacard am Automaten holen. Ein netter Beamter hilft uns dabei. So sausen wir unterirdisch mit der redline zur Union –Station. Hier kenne wir uns aus und stellen fest, dass sich wenig geändert hat. Es ist kühl. So gehen wir vorbei am SUPREME COURT – unzählige Stufen – und gelangen zur Library of Congress http://www.loc.gov/,fahren in den 6 Stock, wo Ria ein Cafe ausfindig gemacht hatte, und frühstücken.

Hier im 6. Stock hat man einen großen weiten Blick über Washington. Die amerikanischen Regierungsgebäude, außer Capitol und Weisses Haus, sind bombastisch, Sie ähneln den Kolossalbauten aus der Stalin – Ära. Am Horizont das dunkle Band des Pontomac Rivers. In der Nähe ragen zwei Klinkerschornsteine in den Himmel, vielleicht vom Gaswerk oder Krematorium. Sie erinnern an den Beginn der Industrialisierung. Das Essen schmeckt sehr gut; die Salatbar ist exzellent. Von der Library wollen wir zum Capitol  http://www.aoc.gov/ um uns die Rotunde anzuschauen. Die stehen riesige Menschenschlangen – etwa 2 Stunden Wartezeit – wenn man nicht gerade vom Senator seines Wahlkreises empfangen wird. Daraufhin verzichten wir.

Vom Capitol zu THE MALL, die wunderschöne Museumsavenue. Wir gehen ins Hirschhorn –Museum. http://hirshhorn.si.edu/ Fasziniert sind wir von den Skulpturen u.a. von Rodin, Balzac und Käthe Kollwitz, Matisse und Henry Moore. Besonders schön ist auch der sculpture garden, der um das Museum herum angelegt ist. Im Museum fiel uns eine Skulptur schon beim ersten Besuch auf, die ich mir ausführlicher auf Video aufzeichnete: General NUKEM, das Bild spricht für sich.

Von hier aus gehen wir zum Smithonian Institute http://www.si.edu/ . Im Garten blühen wunderschöne Blumen. Ria telefoniert mit Oma und Opa. Im Kulturrausch geht es gleich weiter zum Holocaust Museum. Einführungsfilm angeschaut. Es wird unterschieden zwischen Deutschland und Nazi-Deutschland. Das finden wir gut. Es wird auch klar, was Amerika dachte: Das Judenproblem sollen die Europäer lösen. Auch die anfängliche Verweigerung, Juden aufzunehmen wird angesprochen. Die ständige Ausstellung konnten wir heute nicht anschauen, da keine Eintrittskarten mehr ausgegeben wurden. Wir sollen morgen früh rechtzeitig da sein, dann bekämen wir Karten, sagte uns eine Angestellte.

Wir ziehen von dannen und gehen noch in zwei Museumsshops Auf einer Bank lässt sie ihren grünen Schal liegen. Ich trauere mit ihr. Kaffeetrinken und Imbiss schließen sich an auf dem langen Weg zurück. Doch nach 4 Kilometern nehmen wir wieder unsere Metro und ab ins Hotel.

Washington : Holocaustmuseum

3.April 2001

Es ist schön. Um 9.30 Uhr mit Tageskarte zum AAA. Karten für Philadelphia, Georgia und Hawaii geholt. Man ist dort sehr zuvorkommend und gibt uns genügend Informationen. Anschließend zum Holocaust Museum . Bevor wir in die Ausstellung gehen, essen wir zu Mittag. Das Museum ist gut besucht. Der Gang durch dieses Museum mit eindrucksvollen Bildern, Requisiten, Bilderserien und Tonwiedergaben ist einfach beeindruckend. Ich frage mich, warum so etwa bei uns in Deutschland nicht auch aufgebaut werden kann, anstelle des Denkmals in Berlin. Die Amerikaner sind in der Lage, ihr eigenes Verhalten in der Judenfrage kritisch darzustellen.

http://www.ushmm.org/ Ihr zögerliches Abwarten, auch Reden der damaligen Politiker, die lange Zeit irgendeine Hilfe für die Juden zurückwiesen. Geschichte von einzelnen Personen, Kindern auch Widerständlern, zum Beispiel Martin Bonhoeffer wird eine ausführliche Dokumentation gewidmet. Betroffen gehen wir durch die schummrigen Gänge, originalen Gefangenenwaggon. Zeitdokumente der Musik und der Wochenschauen aus dieser Zeit kann man sich überall anhören bzw. anschauen. Die Geschichte holt uns ein. Wir gehen betroffen wieder hinaus. Wir gehen weiter zum National Museum of American Art. Doch das Haus ist geschlossen. Zurück zur National Gallery of Art http://www.nga.org/ die ja bekanntlich eine der schönsten Sammlungen in der Welt in Malerei, Skulptur und Grafik vom Mittelalter bis heute beherbergt. Es treibt uns weiter zum Space – Museum. Alles schon mal besucht und daher heute nur zum Restaurant. Dort essen wir gerade noch vor Schließung unser Abendessen. Danach kaputt und ab ins Hotel.

Washington. National Archives Rotunda

4. April 2002

 

Es ist schön und warm. Ein sonniger Morgen begrüßt uns und so beschließen wir heute das Capitol zu besuchen. Wir fahren bis UNION STATION. Von dort schlendern wir vorbei am Obersten Gerichtshof mit seinen vielen Treppen und wollen uns das Capitol anschauen. Aber wieder Fehlalarm. Lange Warteschlange und viel Sicherheitskräfte. So schlendern wir ums Gebäude herum und besuchen erneut die ART Gallery . Man kann sich hier tagelang aufhalten. z.B. bei den Gemälden aus Italien oder Frankreich vom 13. bis 18. Jahrhdt. Wir sind immer wieder begeistert, dass wir uns diese Kunstwerke in Ruhe und so aus der Nähe anschauen dürfen.

Von hier aus führt Ria uns zur National Archives Rotunda Hier können wir uns im Original The Declaration of Independence, Constitution an the Bill of Rights anschauen. Am meisten verwundert uns, dass auch die englische MAGNA CHARTA im Original ausgestellt ist. Beim Schreiben dieses Berichtes lese ich in der Homepage von www.archives.gov, dass diese Urkunde als Leihgabe dort ausgestellt ist. Unser Museumswalk geht weiter : Hirschhorn: im Keller eine Afrika-Ausstellung und weiter zu Freer Gallery of Art.

Genug gelaufen. Wir fahren hinaus zu Pentagon City. Über Patomac River am Pentagon vorbei gelangen wir in eine große Mall. Schön mal wieder in einer Mall zu sein. Dort wird gegessen. Da es ein sonniger Tag ist zurück zu The Mall. http://library.thinkquest.org/2813/mall/monument.html Japanische Kirschen blühen und so wandern wir zum Obelisken, der rundherum nach wie vor mit amerikanischen Flaggen beflattert wird. Ein Blick aufs Weisse Haus: der Präsident ist anwesend. Wir wollen noch zum Lincoln Monument, brechen aber unterwegs ab und gehen zurück in den Museums shop von der National Gallery und kaufen uns einen Ausstellungskatalog. Marsch zur Union Station und ab ins Hotel.

Die Museen hier in Washington begeistern uns immer wieder. Das bedeutet: wir kommen wieder, auch ein 3. Mal, so Gott will.

Spruch gelesen: no hurry – no phone – no biss – no worry – retired –

Washington – Philadelphia

5. April 2001

Nach dem Packen fahren wir los. Herrlicher Sonnenschein. Fürs Parken zahlen wir 35 USD. Wir fahren Richtung I 95 N. Auf der Strecke bis Philadelphia müssen wir 4 x Maut bezahlen. Die Landschaft wirkt karg. Der Winter ist gerade vorüber. In einer Mall essen wir zu Mittag und fahren über I 476 weiter über den Baltimore Parkway und über HWY 13 gelangen wir durch schlimme Vororte. Die Streckenführung ist trostlos. Hier zitiert man am besten W. von Lojewski aus seinem Reisebericht In seinem Buch „Amerika"

Dann plötzlich rechts, das so lange gesuchte Straßenschild. Hier also ist sie, die »Rising Sun Avenue«!

Sie ist eine jener städtischen Kulissen, in denen der einsame Fremde besser sein Auto von innen verriegelt, wo er vorsichtshalber an jeder Ampel nach links und rechts und vorn und hinten schaut — jederzeit bereit, auch bei Rot durchzustarten, wenn Menschen, die er nicht kennt und denen er nicht traut, dem Fahrzeug zu nahe kommen. Es mag ein Vorurteil sein, eine amerikanische Hysterie, in Gegenden wie dieser in jedem schwarzen Jugendlichen, der allein oder in der Gruppe an der Straßenecke steht, den Drogenhändler zu vermuten.

Zwischen der Achten und der Neunten Straße ist die »Rising Sun Avenue« eine besonders gruselige Landschaft. Eine vernagelte, längst geschlossene Bar, eine pleite gegangene Pizzeria, jemand hat einen riesigen Haufen aus alten Autoreifen bis an den Rand der Straße gestapelt. Ein Haus bewohnt, das nächste wieder von seinen Bewohnern aufgegeben. Man sieht tatsächlich nur junge Männer auf der Straße, die es nicht eilig haben. Das Ehepaar, die ältere Dame, der Briefträger — sie zeigen sich nicht. Das Trübsinnige und Bedrohliche an einer solchen Kulisse ist, dass man Straße um Straße um Straße immer tiefer in die Hoffnungslosigkeit fährt. Auch zu Beginn eines neuen Jahrtausends gibt es so etwa 15 000 leer stehende Gebäude in dieser Stadt und 30 000 verödete Grundstücke — mit ausrangierten Kühlschränken und Autowracks garniert, von Büschen überwuchert. Die Bewohner — Eigentümer oder Mieter — sind einfach weggezogen, irgendwelche Steuern wurden nicht mehr bezahlt, und so fallen Jahr für Jahr neue, gigantische Ländereien an die Stadtverwaltung, die kein Konzept und keine Ahnung hat, was sie mit all den Müllplätzen und Ruinen anstellen soll. Und die Menschen, die den Mut zur Flucht nicht mehr finden und bleiben, wie sollen sie wieder Anschluss an das ganz normale Leben finden? Die Verbindung zu Menschen, denen es besser geht, ist völlig abgerissen. Armut in Amerika ist so schwer mit Armut in Europa zu vergleichen. Sie ist keine versteckte und keine verschämte Armut, sie ist so schroff, so radikal, so offen und so ausgegrenzt in den für das Elend abgesteckten Reservaten.

Es mag ein zynischer, es mag ein zorniger Gedanke gewesen sein, der mir in dieser Elendsgegend mit dem poetischen Namen durch die Seele ging. Die Idee, sie würde nichts lösen und niemand glücklich machen. Was wäre, wenn man den Indianern ihr Land nach 300 Jahren wieder zurückgeben würde, das sie den deutschen Pionieren einmal schenkten? Sie würden es wohl nicht wiederhaben wollen. So gründlich hat der Traum der Europäer das Land der aufgehenden Sonne zerstört."

Wir suchen uns ein Days Inn in der Nähe vom Flughafen und ruhen uns aus.

Philadelphia "Birthplace of the Nation"

6. April 2001

Hier tagte der 1. Kontinentalkongress 1774, hier wurde durch das Läuten der Liberty Bell die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten 1776 erklärt und die 1 Verfassung 1787 verabschiedet, hier war auch der Sitz der 1. US-amerikanischen Regierung 1790 –99. http://www.historicphiladelphia.org/

Wir kommen bei Regen im historischen Viertel an. IN dieser Ecke sind keine Parkplätze zu finden, bzw. unerschwinglich: die halbe Stunde 6.50 USD! Das veranlasst uns, dass wir nur die historischen Stätten im langsamen vorbeifahren uns anschauen. Das Zentrum ist gepflegt, ebenfalls das Bankenviertel. Das war’s auch schon. Wir haben auch keine Lust bei diesem Nieselregen uns in den langen Menschenschlangen einzuordnen. Historic Sites sind manchmal für Europäer etwas zu stark nationalistisch angehaucht. Ab in die Malls. In einer ist sogar das Rauchen erlaubt. Hier scheint es noch nicht verboten zu sein. Wir fahren etwas enttäuscht zurück zum Motel und machen Ruhetag.

Philadelphia – Detroit – Atlanta

7. April 2001

Um 9.30 Fahrt zum Flughafen. Als Silverwing sofort Einchecken bei NWA. Gebäude ist gerammelt voll. Service sonst 4-5 . Uns fehlt die Freundlichkeit von KLM. Wir landen in Detroit der Autostadt. Soviel Passagiere auf einem Flughafen habe ich selten gesehen. Riesige Wege sind zurückzulegen. Beim Einchecken so viel Dummheit gebündelt auf einem Fleck tut weh. Wir landen zum 2. Mal in Atlanta. Hier kennen wir uns aus. Doch an der Gepäckausgabe langes, langes Warten. Erst wird der Flug aus Memphis abgefertigt, dann kommt unser Flieger dran. So vergeht eine Stunde. Endlich: Unser Gepäck ist vollzählig. Ab zu Avis. Unsere Fullsize - Karosse abgeholt. Chevrolet Lumina, knapp 10.000 km. Shuttlebus lässt uns vor unserem Auto raus. Doch wie geht die Heckklappe auf. Ein netter Amerikaner ruft uns die Lösung zu. Da Christian noch in Texas auf einer Hochzeitsfeier ist, fahren wir Richtung Westen nach Douglasville auf dem I 20. Bei Shoeneys essen wir in Shoeneys Inn schlafen wir. Sehr sauberes Motel. Wir sind wieder in Georgia. Übrigens das ist die Nationalhymne von Georgia:

STAATSLIED

Georgia On My Mind wurde am 24. April 1979 als offizielles Staatslied angenommen. Der Text ist von Stuart Gorrell, die Musik von Hoagy Carmichael.

Melodies bring memories

That linger in my heart

Make me think of Georgia

Why did we ever part?

Some sweet day, when blossoms fall

And all the world's a song

I'll go back to Georgia

Cause that's where I belong.

Georgia, Georgia, the whole day through

Just an old sweet song keeps Georgia on my mind.

Georgia, Georgia, a song of you

Comes as sweet and clear as moonlight through the pines.

Other arms reach out to me

Other eyes smile tenderly

Still in peaceful dreams I see

The road leads back to you.

Georgia, Georgia, no peace I find

Just an old sweet song keeps Georgia on my mind.

Fayetteville GA

8.April 2001

Nach gutem Frühstück und bei sommerlichen Temperaturen fahren wir über den I20 West nach ARBOR Place, einer riesigen und schönen Mall. Da Sonntag ist im Bible Belt, wird es gegen 12.00 geöffnet. Der Officer, der den Verkaufspalast bewacht lässt uns einen Blick reinwerfen. Wir sagen, dass wir wiederkommen und bedanken uns. Weiter Richtung Birmingham. Im Stanley-State-Park machen wir Halt. Den Eintritt von 2 USD bezahlt man, indem man aus einem Automaten ein nummeriertes Couvert zieht und das Geld hineinlegt und in einen Briefkasten in den Automaten steckt. Ein anhängender Zettel mit der gleichen Nummer hängt man an den Innenspiegel. Somit genügen Stichkontrollen eines Rangers.

Wir spazieren um einen See, an dem überall schöne Parkbänke und Tische stehen. Die Dogwood und der Seidelbast blühen. Wir holen unsere Verpflegung aus dem Auto und machen Picnic. Auf dem Rückweg nun in die geöffnete Arbor Place Mall. Beim Chinesen essen wir. Hier in den Malls stehen überall PC mit denen man kostenlos im Internet surfen kann. So rufen wir unsere Emails ab. Zurück auf dem I 20 East-Atlanta Southbound auf den HWY 85 South in Richtung Fayetteville. Plötzlich will der Motor oder das Getriebe unseres Wagens nicht mehr.Das Auto wird immer langsamer. Wir finden unser Ziel: Holiday Inn Express. Es sei nur noch ein Kingsize Bed frei. Wir gehen in das Zimmer und finden dort gebrauchtes Geschirr usw vor. Wir reklamieren sofort und siehe da, es ist doch noch ein schönes Doppelbett-Zimmer frei. Bei AVIS in Atlanta angerufen. Man sagt uns ein Ersatzfahrzeug zu. Es ist 18.00 Uhr Ortszeit. Wir machen einen Spaziergang und rufen gedankenlos Oma an. Es meldet sich niemand. Wir legen auf und bemerken erst, dass es dort 1.30 nachts ist. Kurz darauf kommt schon ein netter farbiger Fahrer mit einem Buick le Sabre. Austausch ohne Probleme. Abends noch mit Christian telefoniert.

Fayetteville GA

9. April 2001

Morgens um 9.30 kommt Christian mit seiner Gastfamilie vorbei. Mike finden wir gleich sehr sympathisch, seine Frau ist ebenfalls sehr herzlich. John und Adriane lernen wir auch kennen. Wir verabreden ein Treffen am Nachmittag . Wie fahren zu ihnen nach Hause. Ein nettes amerikanisches Haus im Grünen. Mike sagt, dass sie bald ein neues Haus bauen in einem kleinen Wald mit einem schönen blauen See. Er zeigt uns mit Sheila ihre Stickerei. Wir fahren mit Mikes Wagen nach Tyronne zur Partnerschule des Lessinggymnasiums in BS-Wenden. Der Parkplatz ist riesig. Christian erzählt, dass es bei der Zufahrt morgens immer Staus gab. Wir fahren weiter nach Peachtree - City. Eine sehr schöne Gegend mit viel Grün und schönen Seen.

Abends laden wir alle zum Essen ein, all you can eat. Wir bedanken uns noch einmal für die Gastfreundschaft die Christian erleben durfteund verabschieden uns. John werden wir ja in 2 Monaten wieder sehen.

Von Fayetteville zu den Cherokee

10. April 2001

Nach einem unruhigen Schlaf – gestern abend „all you can eat" – fahren wir nach einem gutem Frühstück gegen 11. oo Uhr in Richtung Norden. I 85 N Atlanta. Die erste Mall wird besucht; groß aber uninteressant. Weiter auf I 85 Commerce. In einem Outlet-Center kauft Christian sich zwei Jeans. Es ist windig. Ein Einkaufswagen gerät ausßer Kontrolle rammt ein Auto und beschädigt es. Nach einem kurzen Imbiss weiter bis Cormelia und dann auf HWY 441 weiter Richtung Norden. Hinter Clayton auf den Scenic HWY 441, Sehr schöne Landschaft. Wir übernachten in Franklin.

Cherokee und Chimney –Rock

11. April 2001

Von Franklin fahren wir bei heißem Wetter in Richtung Great Smoky Mountains NP. Wir erreichen Cherokkee Indian Reservation in Western North Carolina.

http://www.cherokee-nc.com/

Hier ist Rummel und man findet Motel an Motel; ein Casino ebenfalls. Ein riesiger Indianer hebt die Hand zum Friedensgruß.

Die Cherokesen gehören zum Stamm der nordamerikanischen Irokesenindianer (rund 40 000), ursprünglich Maispflanzer in den Appalachen; ein großer Teil wurde 1838/39 zwangsweise nach Oklahoma umgesiedelt. Die Cherokee sind einer der fünf zivilisierten Stämme.

Das Gebiet der Cherokee reichte einst vom Ohio Fluss bis nach Georgia und Alabama. Der Stamm war schon früh eine zivilisierte Nation mit festen Dörfern, Ratshäusern, Agrarwirtschaft und einer eigenen Zeitung und Schrift, die von Sequoya entwickelt wurde. Die Apalachen Berge waren für die "Ani'-Yun'wiya", wie die Cherokee sich selbst nennen, das Zentrum der Welt. Jahrelange Kämpfe mit den Engländern und später mit den Amerikanern reduzierten die Zahl der Stammesmitglieder stetig. Chickasaw und Choctaw Krieger kämpften mit den Weissen gegen die Cherokee und zerstörten deren Siedlungen. Auf Betreiben des U.S. Präsidenten Andrew Jackson, der heute von jedem 20$ Schein auf seine Vergangenheit zurückblickt, wurden 15.000 Cherokee nach Oklahoma umgesiedelt. Der berühmt-berüchtigte Marsch der Tränen kostete fast der Hälfte der Indianer das Leben. Die etwa tausend zurückgebliebenen Cherokee wurden zur östlichen Gruppe und lebten mehr schlecht als recht verstreut in der ursprünglichen Heimat. Noch 1900 wurden sie vom Staat North Carolina als Mündel der Regierung und nicht als Bürger gesehen. Erst 1930 durften sie wieder wählen.

Erst als 1934 der Great Smoky Mountains National Park eingeweiht wurde, begannen sich die östlichen Cherokee durch den einsetzenden Tourismus zu erholen. Heute, auf ca. 9000 Mitglieder gewachsen, ist dies auch die Haupteinnahmequelle des Stammes. Dutzende Hotels, ein Touristenladen nach dem anderen und Cherokees als "Plains-Indianer" verkleidet, begleiten einen auf der Hauptdurchgangsstrasse in der Stadt Cherokee, im äussersten Osten von North Carolina. Mit einem Drama, Unto These Hills, in einem offenen Theater in den Bergen, präsentiert der Stamm seit 40 Jahren seine Geschichte und die Vertreibung nach Westen. Die Stadt verfügt über ein ausgezeichnetes Stammesmuseum und einem nachgestellten Dorf aus dem Jahre 1750.

Noch etwa zu den Great Smoky Mountains: Hier an der Schnittstelle zwischen Tennessee und North Carolina schwingen sich die Appalachen zu beachtlichen Höhen auf. In den Great Smoky Mountains gibt es ein Dutzend Zweitausender, die häufig von Nebel und Wolken umgeben sind – das ist der „Rauch" der ihnen den Namen gab.

Hier in Cherokee beschließen wir nicht in die kühlen Bergregionen nach Norden zu fahren, sondern biegen ab in Richtung Osten. Mike sagte, dass man sich unbedingt den Chimney Rock anschauen sollte. Also los. An der US 74 südöstlich von Asheville machen wir Halt unterhalb des Schornsteinfelsen. Man kann ein Stück hochfahren und nimmt dann für 10 USD den Fahrstuhl. Die Battert - Felsen im Nordschwarzwald sind schöner. So machen wir, dass es sich bewölkt unterhalb des Felsens Picnic. Wir genießen die Landschaft aus der Froschperspektive und lassen es uns gut gehen. Übrigens hier wurde Coopers „Der letzte Mohikaner" neu verfilmt.

Nach dieser erholsamen Pause geht es weiter nach Spartanburg. Hier übernachten wir sehr preiswert im Wilson World Hotel.

Charleston

12. April 2001

Es ist heiß und bewölkt. Wir fahren über Columbia I 20 East in Richtung Charleston. Aus den Couponheften, die es in jedem Visitorcenter an den Interstates gibt, hatte Christian unsere Übernachtung schon ausgesucht. Doch es war nichts mehr frei. Die Stadt voller Touristen. Also parken wir im Zentrum und schauen uns die historische Viertel an.

ADAC: Es gibt eine Stadt am Atlantik, die das Zeug dazu hat, alle anderen kolonialen Gründungen an Charme und Schönheit zu übertreffen: das zwischen Ashley und Cooper River gelegene Charleston. Seit dem 17. Jh. war es Handeiszentrum —auch für Sklaven. Flanieren Sie an schönen Burgerhäusern vorbei, machen Sie eine Bootstour nach Fort Sumter, wo der Bürgerkrieg begann, und genießen Sie Parks und Gärten an der Battery, der Promenade am Wasser. Charlestons Küche ist für alles berühmt, was aus dem Meer kommt (ein leckerer Tip: Hyman‘s Seafood Company, 215 Meeting Street, und die Stadt selbst für ihr gesundes großbürgerliches Selbstbewusstsein. Und dann ist da noch der kleine Tordurchgang gleich neben dem Heyward-Washington Hause (89-9 1 Church Street), der von einem feuerroten Schild als Catfish Row identifiziert wird:

Hier, in der früheren Cabbage Row ist der Schauplatz für Gershwins Musical „Porgy and Bess." Deutlich spürbar ist das Flair des Alten Südens auch in der Boone Hall Plantation mit dem original erhaltenen Herrenhaus und - eine Rarität in den USA - -den Ziegelbauten der Sklaven (wenige Kilometer nördlich Richtung Georgetown).

Wir fahren raus nach Northwood und finden im Couponheft das Quinta Motel.

Athens

13.April 2001

Heute ist Fahrtag. Ria fährt sehr gut. Es ist starker Verkehr. Es geht I26 bis Columbia dann auf I20 bis Augusta. Hier findet Christian in einer Mall endlich wieder seine Nike Schuhe. Übernachtung im Travelodge.

Zwischen Charleston und der Grenze zu Georgia erstrecken sich die malerischen Sea Islands, von denen besonders Edisto Island mit vielen alten Häusern einen Abstecher wert ist. Der hübsche Ort Beaufort wurde im 18. Jh. durch seine besonders seidige Baumwolle reich, was viele Gebäude heute noch bezeugen. Kurz vor Savannah stoßen Sie auf Hilton Head, einen beliebten Küstenort für Urlauber.

Hier war Christian mit seiner Austauschklasse.

Von Athens bis Atlanta

14. April 2001

Athens, http://www.uga.edu/uga/Athens.html in dem sich um die 1785 gegründete University of Georgia ein kulturell reges Gemeinwesen bildete. In der kleinen Stadt entstanden mehrere stattliche Villen und Residenzen, die heute den historischen Kern bilden.

Um diesen Besitz vor den Unionstruppen zu schützen, goß eine lokale Fabrik eine zweiläufige Kanone, die nun vor der City Hall an eine waffentechnische Pleite erinnert. Der Probeschuss mit zwei durch eine Kette verbundenen Kugeln geriet zum Lacherfolg, weil die eine Kugel statt des ausgemachten Ziels eine Kuh ins Jenseits beförderte, während die andere den Kamin von einem Hausdach fegte.

Nach einem kurzen Besuch von Downtown und natürlich o.g. Kanone besucht fahren wir hinaus in den Botanischen Garten, der sehr gepflegt ist und von der Uni betreut wird. Es geht weiter auf HWY 176 N , dort soll ein Swamp sein, den wir leider nicht finden, so denken wir zurück an Okefenokee. http://www.innatfolkston.com/nec/

Ria fährt auf I 20 bis Atlanta Nordcross. Hier finden wir Mall und Motel. Da es heiß ist, sind wir auch kaputt vom Fahren und schlafen schnell ein.

Atlanta - Amsterdam

15.April 2001

Letztes Einpacken und ab zum Flughafen. Unterwegs päötzlich ein schweres Unwetter. Wahre Eimer voll Wasser ergießen sich, so dass Ria ganz vorsichtig und konzentriert fährt. Uns überholen viele Verrückte. Zahlreiche Auffahrunfälle. Gott sei Dank erreichen wir nach letztem Tanken AVIS-Retour. Hier gibt es Unstimmigkeiten mit der Abrechnung. Wir bestehen auf Prüfung der Abrechnung in Deutschland. Fazit: Mietwagen in Deutschland buchen und bezahlen. Wir hatten das Auto zwar in Deutschland gebucht aber vereinbart vor Ort zu zahlen. So wurden Bereitstellungssteuern am Flughafen berechnet.

Christian und wir checken unterschiedlich ein. Christian bei United Airlines und wir bei KLM. Unsere Maschinen fliegen 1 Minuten zeitversetzt ab. Er über Frankfurt nach Hannover und wir über Amsterdam nach Hannover.

Wir sind am 16.April um 10. 00 Uhr in Hannover. Christian trifft eine halbe Stunde später ein. Aber alle zusammen sind rechtzeitig zu Omas Kartoffelsuppe zu Hause.